Insektenhotels gehören in jeden Garten und bieten vielen Bienenarten einen sicheren Nistplatz. Diese Nistplätze sind gerade für die Artenerhaltung so wichtig und sind unverzichtbar. Solche Hotels können Sie zwar in jedem Handel erwerben, doch viele Experten sagen, dass diese unbrauchbar und viel zu überteuert sind. Deswegen zeigen wir Ihnen, wie Sie dieses ganz einfach selbst herstellen können.
Bienen, Wildbienen und andere Bestäuber sind die wichtigsten Tiere für unser Ökosystem. Sie bestäuben unsere Blumen und sorgen dafür, dass sich Früchte und schöne Blüten entwickeln können. Neben der klassischen Honigbiene gibt es sogar mehr als 500 Wildbienen. Dessen Art ist aufgrund mangelnder Futterstellen und sicheren Plätzen bedroht. Viele Wildbienen sind anders als Honigbienen Einzelgänger. Sie bilden keine Staaten, sondern sorgen selbst für neuen Nachwuchs. Früher haben Wildbienen in verschiedenen Baumstämmen oder auch Felsen gelebt und einen sicheren Platz zum Nisten gefunden. Heutzutage bieten die Gärten den Bienen keinen brauchbaren Unterschlupf, weshalb ein Insektenhotel extrem wichtig für ihren Fortbestand ist. Gerade im Winter ist es noch wichtiger, dass die kleinen Insekten einen sicheren Unterschlupf finden, um die kalten Monate überstehen zu können. Wildbienen sind friedliche Insekten, welche nicht unbegründet zustechen. Weshalb Sie sich keine Sorgen um ein friedliches Miteinander machen müssen.
Das Insektenhotel ist eine nützliche Sache, wovon auch Ihr Garten profitieren wird. Zusätzlich sieht das Hotel gut aus und passt sich der Umgebung natürlich ein. Mit ein bisschen Kreativität schaffen Sie sich ein schönes Insektenhotel und wir zeigen Ihnen wie es geht!
Bevor Sie mit Ihrem kleinen Projekt anfangen, sollten Sie sich die benötigten Materialien heraussuchen. Für das Insektenhotel können viele verschiedenen Materialien genutzt werden. Zunächst brauchen Sie einen stabilen Rahmen für Ihr Hotel, welcher die verschiedenen Nistplätze sicher zusammenhalten kann. Holz ist robust und passt vor allem auch optisch gut in den Garten rein. Mit dem Rahmen legen Sie bereits fest, wie groß das Insektenhotel werden soll. Außerdem sollten Sie sich zuvor überlegen, ob das Hotel aufgehängt oder aufgestellt werden soll. Als Nistplatz eigenen sich besonders gut kleine Röhrchen. Bambusstäbe oder auch Schilfhalme eignen sich ebenfalls sehr gut als Nistort. Auch Holzblöcke sind sehr gut dafür geeignet und sorgen für Abwechselung im Insektenhotel. Zusätzlich benötigen Sie Schrauben, Tannenzapfen, Holzbretter, dickere Äste und Holzwolle oder Watte.
Nachdem Sie sich für die passenden Materialien entschieden haben, ist es an der Zeit, das benötigte Werkzeug herauszulegen. Für dieses Projekt benötigen Sie die folgenden Werkzeuge:
Damit Sie mit Ihrem Insektenhotel loslegen können, sollten Sie sich zuvor verschiedene Ideen und Inspirationen einholen. Im Internet gibt es viele Ideen zu Insektenhotels, die Sie sich vor dem Projekt einholen können.
Schneiden Sie Ihre Bambusröhrchen auf die gewünschte Länge (am besten 10 mm) zu und bohren Sie Löcher in die Holzblöcke oder in dickere Äste. Lassen Sie zwischen den Löchern etwas Platz, damit diese nicht zu eng aneinander liegen. Bauen Sie in Ihren Rahmen verschiedene Ebenen oder Fächer mit Holzbrettern ein, um unterschiedliche Nistplätze einzurichten. Richten Sie Ihre Holzklötze und Bambusröhren in den verschiedenen Fächern an. Die Röhrchen werden am besten mit einem Blumendraht zusammengehalten und dann in dem Insektenhotel angebracht. Genauso gut als Nistplatz eignen sich auch Ziegelsteine mit kleinen Löchern. Bei diesen sollten die Löcher an der Rückwand jedoch zusätzlich gefüllt werden. Damit das Insektenhotel auch garantiert von den Insekten angenommen wird, sollten zusätzlich Schilfrohr, Äste und Tannenzapfen mit integriert werden.
Bei dem Bau des Hotels gibt es einige Sachen zu beachten, damit die Wildbienen ohne Probleme Ihre Brut auslegen können. Beim Bau sollten Sie vor allem achten, dass in dem Holz keine Risse beispielsweise durch das Bohren entstanden sind. Durch die Risse kann später Feuchtigkeit eindringen und das Holz kann anfangen zu schimmeln. Generell sollte darauf geachtet werden, dass die Eingänge der Nistplätze nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sind. Die Röhren sollten am besten nicht frei durch die Gegend fliegen, sondern fixiert und waagerecht sein. Zusätzlich ist es besser, wenn eine Seite des Nistplatzes geschlossen ist. Wichtig ist, dass alle Materialien, die Sie zum Bau verwenden, trocken und frei von Pestiziden oder anderen Schutzmitteln sind. Lassen Sie kleinere Lücken niemals ungefüllt und füllen Sie diese beispielsweise mit Stroh, Moos oder Rinde. Diese dienen gerade im kalten Winter als Wärmeisolation.
Ist Ihr Insektenhotel fertig gebaut, müssen Sie jetzt nur noch einen passenden Standort für dieses finden. Nicht jeder Platz ist gleich gut geeignet für so einen Nistplatz. Stellen Sie das Insektenhotel am besten zwischen Februar und März auf, wenn die Tage wieder wärmer werden. Denn dies ist auch die Zeit wo die kleinen Insekten aus der Winterruhe wieder erwachen, und Ihrer Arbeit nachkommen. Die Hotels werden im besten Fall an einem Regen- und Windgeschützten Ort aufgestellt, wo es den ganzen Tag über sonnig ist. Noch besser ist es, wenn das Insektenhotel mit der Einflugöffnung in Richtung Süden geöffnet ist.
Sie möchten Ihrem Insektenhotel das ganze Jahr über einen sicheren Schutz bieten, dann fragen Sie sich sicherlich, wie Sie das Insektenhotel vor einem kalten und langen Winter schützen können. Für den Winter benötigen Sie grundsätzlich keine zusätzliche Abdeckung oder Vorbereitung. Der Unterschlupf benötigt auch keine extra Vorbereitung oder keinen Wärmeschutz für den Winter. Besonders Sträucher oder andere Abdeckungen behindern die Insekten beim hinein- und hinausfliegen und sollten deshalb lieber vermieden werden. Stattdessen sollten Sie bei Ihrem Insektenhotel darauf achten, dass es keine Lücken zwischen den einzelnen Nistplätzen gibt. Füllen Sie diese am besten immer mit natürlichen Materialien wie Moos aus, um eine Art Wärmedämmung zu erzielen. Wichtig ist auch, dass Sie das Insektenhotel niemals in ein Gartenhaus, Garage oder Keller stellen. Denn ist die Außentemperatur plötzlich wesentlich wärmer als zuvor, kann es passieren, dass die Insekten zu früh aus ihrem Winterschlaf erwachen und keine Nahrung zum Überleben finden.
Das Insektenhotel braucht keinen zusätzlichen Schutz im Winter und kann dort verweilen, wo es im Sommer auch stand (am besten geschützt vor Regen).
Nach dem langen Winter gibt es viel im Garten zu tun. Unter anderem auch die Pflege Ihres Insektenhotels. Dieses muss für die nächste Saison wieder hergerichtet werden, sodass kein Unterschied zu vorher bemerkbar ist. Haben die Temperaturen sich wieder über den Gefrierpunkt angesiedelt, ist es an der Zeit, das Hotel von Laubresten sowie von Spinnweben zu befreien. Ersetzen Sie herausgefallene Röhrchen durch neue und alle paar Jahre könne Sie die Holzstücke ersetzen, um einen möglichen Pilzbefall zu verhindern. Die einzelnen Rohre müssen nicht zusätzlich gereinigt werden, da dies die nächsten Tiere selbst in die Hand nehmen. Auch der Standort kann gleich bleiben. Pflanzen Sie im Frühjahr neue Blumen in Ihren Garten ein, damit die kleinen Tiere ausreichend Nahrung zur Verfügung stehen haben und Ihr Insektenhotel in der nächsten Saison wieder gut besucht wird.