Blumen, Gemüse, Salate und andere Pflanzen benötigen Dünger, damit sie wachsen und gedeihen. Um Ihre Pflanzen mit Dünger zu versorgen, brauchen Sie keine Chemiekeulen, sondern können Ihren Dünger ganz einfach selbst herstellen. Denn der organische Dünger ist eines: natürlich. Der organische Dünger liefert den Pflanzen die wichtigen Nährstoffe und schadet auch nicht der Umwelt. In unserem Ratgeber erläutern wir Ihnen, wie Sie ganz einfach organischen Dünger selbst herstellen.
Die organischen Dünger enthalten Nährstoffe in organisch gebundener Form. Dabei können die für den Dünger verwendeten Rohstoffe pflanzlichen oder auch tierischen Ursprungs sein. Organischer Dünger enthält keine chemischen Zusätze und sonstigen künstlichen Bestandteile. Die Inhaltsstoffe bilden einzig und allein die pflanzlichen oder tierischen Abfälle, wodurch es sich um einen rein biologischen Dünger handelt.
Damit die Pflanzen die Nährstoffe nutzen können, ist es erforderlich, dass die Strukturen erst einmal zersetzt werden. Diese Aufgabe wird von Bodenlebewesen übernommen, welche die Bestandteile des Düngers mineralisieren und sie in atomare und molekulare Einzelteile zerlegen. Die im Dünger enthaltenen Pflanzennährstoffe werden wieder frei gesetzt und gelangen wie das Salz des Bio-Düngers in die Bodenlösung, um dann von den Pflanzen aufgenommen zu werden.
Der organische Dünger wirkt sowohl als Pflanzendünger als auch als Bodendünger. Je höher der Stickstoffgehalt des Düngers und je geringer der Gehalt der schwer abbaubaren Stoffe ist, umso besser ist die pflanzendüngende Wirkung. Als schwer abbaubare Stoffe gelten beispielsweise verholzte Pflanzenteile oder Stoffe, die Gerbstoffe oder Fette enthalten. Wie der organische Dünger wirkt, ist von der Zusammensetzung abhängig, aber auch andere Faktoren wie die Bodenfeuchte und -temperatur und der pH-Wert spielen eine Rolle.
Der bekannteste Pflanzendünger ist der Kompost, den Sie auch zu Hause selbst herstellen können. Der Kompost gilt als Superfood für die Pflanzen, da er reich an Magnesium, Kalzium, Kalium und Phosphor ist. Zudem lockert und belüftet der Kompost den Boden auf und locken Regenwürmer und andere Mikroorganismen an. Ohne diese würde in der Erde nichts passieren und die Pflanzen nur sehr langsam wachsen.
Diese organischen Dünger können Sie selbst herstellen:
Der Kompost im Garten
Kompost können Gartenbesitzer schnell und einfach selbst herstellen. Für die humusreiche Erde sorgen verrottete Garten- und Küchenabfälle sowie Strauch- und Baumschnitt, Laub und Gras. Der Kompost enthält eine große Anzahl von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen, die mit dem Düngen direkt ins Beet verbracht werden. Deshalb setzen Gärtner auf den reifen Gartenkompost, um Gemüse, Pflanzen und Salat damit zu düngen.
Organischer Dünger aus Kaffeesatz und Co.
Streuen Sie den Kaffeesatz um die Pflanzen herum oder arbeiten Sie ihn in die Erde ein. Der Kaffeesatz enthält viel Stickstoff wie Phosphor und Kalium. Auch Eierschalen und Bananenschalen eignen sich hervorragend als organischer Pflanzendünger. Eierschalen enthalten viel Kalk und erhöhen den pH-Wert von Pflanzen.
Für den Dünger aus Eierschalen zerkleinern Sie die Schalen und geben diese anschließend in ein Gefäß mit Wasser und lassen das Gemisch für eine Woche stehen. Das Mischungsverhältnis: auf einen Liter Wasser geben Sie 3 bis 4 Eierschalen. Gießen Sie Ihre Pflanzen mit dem Dünger.
Bananenschalen enthalten viel Kalium, Phosphat und Magnesium. Schneiden Sie die Bananenschale in kleine Stücke und arbeiten Sie diese direkt in die Erde ein – auch in Verbindung mit Kaffeesatz oder losem Tee. Pro Pflanze benötigen Sie etwa 100 Gramm Bananenschalen.
Zwiebelschalen eignen sich ebenfalls als organischer Dünger, da sie reich an Calcium, Magnesium und Kalium sind. Geben Sie etwa 100 Gramm Zwiebelschalen auf einen Liter Wasser und lassen Sie das Gemisch eine Woche durchziehen. Dabei sollte das Gefäß gut verschlossen sein und idealerweise an einem sonnigen Platz stehen.
Brennnesseljauche ist nicht nur perfekt als organischer Flüssigdünger geeignet, sondern vertreibt auch Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben. Zur Herstellung der Brennnesseljauche benötigen Sie ein Holzfass oder einen Kunststoffeimer. Füllen Sie den Behälter mit Brennnesseln und füllen Sie den Behälter mit Wasser auf. Verschließen Sie den Behälter und lassen das Gemisch drei Wochen ruhen. In dieser Zeit zersetzen sich die Brennnesseln zu einer Brühe. Verdünnen Sie einen Teil Brennnesselbrühe mit 10 Teilen Wasser und schütten Sie die Mischung an die Wurzeln der Pflanzen. Für die Schädlingsbekämpfung mischen Sie einen Teil Brennnesselbrühe und 40 Teile Wasser.
Als eine weitere Art des organischen Düngers ist Bokashi zu nennen. In dem Bokashi-Eimer können Sie innerhalb kürzester Zeit aus den Bioabfällen der eigenen Küche einen Dünger herstellen. Der Bokashi verbessert den Boden, liefert Nährstoffe und steigert die Qualität des Bodens. In den Bokashi-Eimer füllen Sie die Abfälle aus der Küche und geben eine Startkultur mit in den Eimer. Verschließen Sie den Eimer luftdicht, um die Fermentierung zu starten. Der Inhalt gärt unter Luftabschluss für einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen, das Ergebnis ist der Bokashi-Tee. Dieser kann abgezapft und als Flüssigdünger zum Einsatz kommen. Den Rest können Sie mit Pflanzerde mischen und in den Beeten unterheben.
Auch wenn es sich bei dem organischen Dünger um ein „Hausmittel“ handelt – er sollte nicht unbedacht verwendet werden. Zum falschen Zeitpunkt, in der falschen Menge oder an einer falschen Pflanze angewendet, kann dies zu Schäden führen. Deshalb achten Sie auf die vorgegebene Anwendungsart und -menge.
Es ist wichtig, dass der organische Dünger in die obere Erdschicht eingearbeitet wird. Hier können die aktiven Helfer im Boden den Bio-Dünger von allen Seiten aufgreifen und damit arbeiten. Wird der Kompost oder anderer Dünger nur oberflächlich aufgestreut, kann lediglich der Stickstoffanteil umgesetzt werden, der Dünger selbst kann seine gesamte Wirkung gar nicht entfalten. Beim Einpflanzen geben Sie den organischen Dünger tief in das Pflanzloch. Durch den Luftabschluss kommt es zur Fäulnis und damit zur effektiven Düngung. Wichtig ist auch, dass Sie nach jedem Düngen den Boden gut bewässern.