Gegenüber den gezüchteten Kollegen haben Wildrosen vieles voraus: sie sind robuster, bieten den Insekten und Vögeln jede Menge Nahrung und duften herrlich. Zudem verschönern sie in der kalten Jahreszeit die Natur mit ihren Früchten, den Hagebutten. Allerdings blühen die Wildrosen im Vergleich zu den gezüchteten Rosen wesentlich kürzer. Sie wachsen jedoch auch an Standorten, auf denen Strauch-, Edel- und Beetrosen nicht gedeihen.
Die heimischen Wildrosenarten gedeihen auf fast allen Gartenböden und benötigen kaum Pflege – was sie mitunter so beliebt macht. Zudem bieten sie den Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum und gerade in Naturgärten sollten die Wildrosen nicht fehlen. Wir stellen Ihnen die schönsten Wildrosenarten für Ihren Garten etwas näher vor.
Im Frühsommer kann die Hundsrose mit ihren zartrosa Blüten Ihren Garten für kurze Zeit verzaubern. Die Rose ist nahezu unverwüstlich und soll teilweise ein Alter von bis zu 300 Jahren erreichen. Die Hundsrose gehört zu den Wildrosen, die bei uns am meisten verbreitet ist und wächst an Wegrändern, auf Weiden und Böschungen. Hundsrosen sind mit einer Höhe von bis zu 3 Metern schon ganz schön stattlich. Findet die Wildrose noch eine Möglichkeit hochzuranken, kann sie auf eine Höhe von 5 Metern heranwachsen.
Die Essigrose ist wohl die älteste Wildrose, die in unseren Gärten, Feldern und Wiesen heimisch ist. Die Blüten sind magentafarben und leuchten sehr intensiv und haben einen ganz betörenden Duft. Diesen wusste man bereits im Altertum zu nutzen und stellte aus den Blüten Rosenessig, Rosenöl und Rosenwasser her. Die Apotheker bereiteten einen Tee aus den Blütenblättern, den sie zur Behandlung von Beschwerden im Rachen- und Mundraum und als Heilmittel für Wunden verwendeten. Essigrosen lieben einen sonnigen Standort.
Auch diese Wildrosenart ist bei uns weit verbreitet. Die Blüten erfreuen uns von Mai bis Juni mit einer intensiven, purpurroten Farbe. Im August hängt dann die Apfelrose voller Hagebutten, die vor allem bei den Vögeln sehr beliebt sind. Der Apfelrosenstrauch erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern. Möchten Sie die Apfelrose für Ihren Garten, achten Sie beim Kauf auf den lateinischen Namen. Denn die japanische Kartoffelrose wird ebenfalls als Apfelrose bezeichnet. Die lateinische Bezeichnung der Wildrosenart, lautet Rosa villosa.
Bei dieser Wildrosenart duften nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter. Vor allem an feuchtwarmen Sommertagen oder nach Regenschauern versprüht die Weinrose einen intensiven Duft nach Äpfeln, teilweise erinnert das Aroma sogar an Apfelwein. Ab September trägt die Wildrose die Hagebutten, die zu Fruchtwein oder Marmelade verarbeitet werden können. Als Einzelstrauch wird die Weinrose etwa bis zu 3 Meter hoch.
Im Frühling läutet die Bibernellrose die Rosenblüte ein und öffnet ihre weißen und dezent duftenden Blüten. Die Hagebutten, die die Wildrose im Herbst trägt, sind schwarz und nicht wie bei den anderen Wildrosen rot. Die Bibernellrose zählt zu den sehr robusten und langlebigen Ziersträuchern, weshalb sie auch häufig auf den Nordseeinseln und an der Nordseeküste zu sehen ist. Das raue Küstenklima macht der Bibernellrose gar nichts aus und mit ihrem tiefen Wurzelsystem kann die Rose auch in den Dünen wachsen, weshalb sie auch als Dünenrose bezeichnet wird. Bei der Anpflanzung im Garten sollten Sie eine Wurzelsperre einarbeiten, da sich die Bibernellrose über unterirdische Ausläufer schnell verbreitet.
Zimtrosen werden auch als Mairosen bezeichnet, da sie Mitte Mai blühen. Den Namen hat die Wildrose von ihrer zimtfarbenen Rinde, ansonsten hat sie mit Zimt nichts zu tun. Die Blüten sind dunkelrosa bis purpurfarben und halten bis etwa zum Juli. Die Zimtrose kommt in Deutschland eher selten vor und wächst auch an eher ungewöhnlichen Orten. Die Wildrose liebt schattige und feuchte Standorte und deshalb an Flussufern und in Auwäldern zu finden.
Diese Wildrosenart ist in Deutschland weit verbreitet und wird häufig mit der Hundsrose verwechselt. Die Blüten der Buschrose sind rosa-weiß und ähneln denen der Hundsrose. Die Blütezeit beginnt im Juni und im Herbst liefert die Wildrose den Vögeln mit ihren Hagebutten ausreichend Futter.
Wildrosen stellen kaum Ansprüche an den Standort. Sie brauchen keine direkte Sonne, gedeihen auf mageren Böden und müssen weder gegossen noch gedüngt werden. Lediglich in trockenen Sommern sollten sie mit Wasser versorgt werden. Im Vergleich zu den Zuchtrosen sind die Wildrosen weniger anfällig gegen Krankheiten wie Rosenrost oder Mehltau.
Wildrosen benötigen viel Platz, weshalb sie mit einem großen Abstand zueinander eingepflanzt werden sollten. Je nach Art werden die Sträucher bis zu mehrere Meter hoch – auch dies sollten Sie bei dem Pflanzen einkalkulieren. Die ideale Pflanzzeit ist im Frühjahr und Herbst. Bis die Wildrosen angewachsen sind, sollten Sie diese ausreichend gießen.
Wildrosen müssen auch nicht unbedingt in Form geschnitten werden. Außer die Rose wird Ihnen zu üppig, dann können Sie zur Gartenschere greifen und die Wildrosen zurückschneiden. Ansonsten ist es vollkommen ausreichend, die holzigen und alten Triebe zwischendurch zu entfernen.
Die Wildrosen müssen nicht speziell für den Winter vorbereitet werden. Die Rosen sind so robust, dass ihnen die Kälte nichts anhaben kann – selbst die jungen Pflanzen trotzen dem Winter.
Die Wildrosen stellen kaum Ansprüche an ihre Umgebung und den Boden. Sie gedeihen auf mageren Böden, überleben trockene und heiße Sommer und selbst schattige oder windige Standorte machen den Wildrosen nichts aus. Da die Wildrosen recht groß werden, ist es wichtig, dass Sie beim Pflanzen ausreichend Platz zwischen den einzelnen Rosen lassen.
Was den Boden angeht, können Sie Ecken im Garten wählen, in denen sonst keine Blume überleben würde. Wildrosen sind äußerst anpassungsfähig und robust – ein Vorteil, den kaum eine andere Pflanze bietet. Aufgrund dieser Eigenschaften kann die Wildrose sogar als Windschutz angelegt werden. Je nach Rosenart eignen sich diese zur Bepflanzung an Hängen – das sieht nicht nur schön aus, sondern die Wurzeln stabilisieren noch den Boden.