Wenn Sie auf einmal unschöne Flecken in Ihrem normalerweise grünen Rasen entdecken, kann dies auf mehrere Ursachen hindeuten. Häufig sind diese Stellen allerdings auf Pilzkrankheiten zurückzuführen, die den Rasen befallen. Sie treten oftmals nach der kalten Jahreszeit auf, sind aber prinzipiell das ganze Jahr über möglich und können durch übermäßige Feuchtigkeit im Boden begünstigt werden. Je nach Art kann der Rasenpilz verschiedene Formen annehmen. So deuten unschöne braune Flecken, unansehnliche Verfärbungen, Kreise, Ringe, abgestorbenes oder matschiges Gras sowie Pilzkörper, die aus dem Rasen sprießen, auf einen Befall mit einer Pilzinfektion hin, welche das Aussehen und die Gesundheit des Rasens stark beeinträchtigen kann.
Pilzerkrankungen im Rasen sind lästig und können die grüne Fläche schnell unschön aussehen lassen. In vielen Fällen ist es gar nicht so leicht, eindeutig einen Rasenpilz zu erkennen, schließlich kann sich der Rasen auch mal in längeren Trockenperioden und bei zu wenig Wasser braun färben. Wenn Sie aber hellgelbe, unförmige oder kreisrunde Flecken oder kahle Stellen auf Ihrem Rasen entdecken, kann dies auf Rasenpilze wie Brown Patch, Fusariosen, Dollarflecken oder Rotspitzigkeit hindeuten. Rotspitzigkeit zeigt sich unter anderem auch durch rote Verästelungen. Fallen Ihnen auf einmal braune bis gräuliche Flecken und weiß-silbrig schimmernde Grashalme auf, kann es sich um Schneeschimmel handeln. Hellgrüne oder bronzefarbene ringartige Flecken können für einen Pilzbefall mit Gaeumannomyces graminis stehen. Darüber hinaus gibt es sogenannte Schleimpilze, die gerne bei feuchtwarmem Wetter auftreten. So haben Rasenpilze ein sehr facettenreiches Erscheinungsbild und jede Pilzart hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale und Symptome, wodurch sie sich zunächst nicht so leicht einordnen und identifizieren lassen.
Rasenpilze, vor allem besonders unverwüstliche, können das ganze Jahr über auftreten. Verschiedene Arten entwickeln sich aber vor allem saisonal. Zu den Rasenpilzen, die im Frühjahr besonders häufig auftreten, zählen Rotspitzigkeit, Schneeschimmel, Blattflecken, echter Mehltau, Schwarzbeinigkeit und Hexenringe. Im Sommer können sich Rostkrankheiten am Rasen entwickeln und es kommt häufig zu Brown Patch, Sommer-Fusariose, Dollarspot und Pythium-Fäule. Hexenringe können ebenfalls im Sommer und auch im Herbst auftreten. Ebenso wie Schwarzbeinigkeit und Dollarspot. Vor allem im Herbst, aber auch im Frühjahr, kann es zu Anthracnose kommen. Im Winter treten neben den Hexenringen auch Schneeschimmel sowie Typhula-Fäule auf. Alle Rasenpilze weisen verschiedene Merkmale auf und lassen sich dadurch spezifizieren.
Pilze können überall vorkommen, da sich die Sporen von Rasenpilzen in der Luft befinden. Aus diesem Grund ist die beste Lösung, ihnen von vornherein vorzubeugen. Rasenpilze gedeihen oft, wenn es der Rasenfläche nicht gut geht. So können feuchte Bedingungen, z.B. durch übermäßige oder falsche Bewässerung, Staunässe, Kaliummangel oder ein hoher Stickstoffgehalt im Boden durch Überdüngung Ursachen für Rasenpilz sein. Auch ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert des Bodens, zu tiefes Mähen, eine dichte Laubschicht oder lang anhaltende Schneedecke bekommen dem Rasen nicht. Und so kommt alles, was den Rasen schwächt, letztlich dem Pilz zugute. Rasenpilze können sich aber auch durch das Verwenden von infiziertem Saatgut oder aufgrund mangelnder Rasenpflege ausbreiten. Vorbeugen können Sie ihm durch beispielsweise eine gezielte Nährstoffversorgung, richtiges Gießen bzw. Bewässern und regelmäßiges Vertikutieren. So können Pilzerkrankungen mit der richtigen Pflege nicht nur vermieden, sondern auch bekämpft werden. Rotspitzigkeit lässt sich oftmals mit einer gezielten Düngung bekämpfen, da dieser Rasenpilz ein Schwächeparasit ist, der vor allem bei Rasen auftritt, der zu wenig Nährstoffe bekommen hat. Auch andere Stressfaktoren wie z.B. eine heiße und trockene Witterung oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können zur Schwächung des Rasens und somit zur Stärkung des Pilzes beitragen. Um Pilzerkrankungen zu vermeiden oder zu bekämpfen, sollten Sie deswegen alles für einen gesunden und vitalen Rasen tun.
Damit es erst gar nicht zu Rasenpilz kommt, sollten Sie darauf achte, dass Ihr Rasen immer gepflegt ist und sich unter gesunden Bedingungen entfalten kann. Indem Sie ihn bedarfsgerecht mit Nährstoffen und dem richtigen Dünger versorgen, unterstützen Sie seine Vitalität, denn schlecht ernährter Rasen bietet eine willkommene Anlaufstelle für Stresspilze. Verwenden Sie im Frühjahr und Sommer am besten einen Langzeitdünger oder alternativ einen voll organischen Dünger. Während des Sommers können Sie auch mit Flüssigdünger nachdüngen. Bei der Düngung im Herbst sollten Sie eine zu hohe Stickstoffgabe vermeiden und auf den im Frühjahr und Sommer verwendeten Langzeitdünger verzichten, da die Gräser ansonsten weiche Zellen entwickeln, welche krankheitsanfällig sind. Stattdessen ist im Herbst eine kaliumreiche Düngung zu empfehlen, die das Zellgewebe stärkt und für die nötige Widerstandskraft sorgt, die die Rasengräser für den Winter brauchen. Gerade der Mangel an Kalium ist ein häufiger Grund für den Befall von Pilzkrankheiten. Achten Sie bei der Düngung immer auf eine ausgewogene Versorgung, die sowohl Stickstoff als auch Kalium sowie weitere Nährstoffe enthält, die der Rasen zum Wachsen braucht.
Darüber hinaus sollten Sie immer für eine gute Belüftung des Bodens sorgen und ihn entwässern. Hierfür können Sie einen Rasenbelüfter-Schuh oder sogenannte Aerifizierer verwenden, um den Boden zu lockern und Wasser abfließen zu lassen. Mit einer Grabegabel werden beim Aerifizieren etwa 10 cm tiefe Löcher in den Boden gestochen, welche im Anschluss mit Sand befüllt werden, um die Drainagefähigkeit des Bodens zu verbessern. Mähen Sie den Rasen nicht zu tief, ein Schnitt auf 3 bis 5 cm ist optimal und wählen Sie Rasensorten, die den jeweiligen Standorten (sonnig oder schattig) entsprechen. Sollten Sie Rasenpilz entdecken, können Sie diesen durch Vertikutieren beseitigen. Entfernen Sie dabei abgestorbenes oder infiziertes Gras, um die weitere Ausbreitung von Rasenpilzen zu verhindern.
Indem Sie Ihren Rasen regelmäßig mähen, entsprechend den Jahreszeiten düngen und bewässern, tragen Sie bereits einen großen Teil dazu bei, um das Wachstum von Rasenpilz zu hemmen. Vermeiden Sie dabei eine übermäßige Bewässerung und stellen Sie sicher, dass der Rasen ausreichend belüftet und entwässert ist. Pilze fühlen sich nämlich in feuchter Umgebung sehr wohl. Wenn Sie den Rasen noch spät am Abend bewässern, kann er aufgrund der kühleren Temperaturen nur langsam abtrocknen, was optimale Bedingungen für Pilze bietet. Bewässern Sie den Rasen stattdessen lieber in den frühen Morgenstunden und gießen Sie ihn lieber seltener, aber dafür intensiver. Im Sommer sind bei trocken-warmer Witterung ein- bis zweimal pro Woche 15 Liter pro Quadratmeter eine erste Orientierung, was aber natürlich immer von der Witterung abhängt. In regenreichen Sommern ist beispielsweise deutlich weniger Bewässerung nötig als in sehr heißen und trockenen Monaten.
Verwenden Sie immer hochwertiges und gesundes Saatgut und achten Sie dabei auf die richtige Pflege Ihres Rasens, um das Risiko von Rasenpilzinfektionen zu minimieren. Entfernen Sie regelmäßig Rasenfilz und Moos, damit der Rasen genug frischen Sauerstoff zum Atmen hat. Dafür empfiehlt sich ein jährliches Vertikutieren im Frühjahr. Verdichtungen im Boden erkennen Sie unter anderem daran, dass nach einem Regenschauer das Wasser nicht so schnell einsickert, sondern noch längere Zeit auf dem Boden steht.
Indem Sie die genannten Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung von Rasenpilzen befolgen, können Sie dafür sorgen, dass Ihr Rasen gesund, vital und frei von Pilzinfektionen bleibt. Achten Sie auf mögliche Symptome und inspizieren Sie Ihren Rasen dennoch regelmäßig, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können und um die Gesundheit Ihres Rasens zu erhalten. Die richtige Rasenpflege ist das A und O, um lange Freude an Ihrem Rasen zu haben.