Für die meisten Hobbygärtner sind die Sommermonate die Hauptsaison, die sie in ihrem grünen Reich verbringen. Aber auch wenn die meisten Pflanzen im Winter ruhen, benötigt der Garten in der kalten Jahreszeit eine gewisse Pflege, um gesund und schön zu bleiben. Die kalten Monate bieten außerdem eine wunderbare Gelegenheit, Ihren Garten optimal auf das kommende Frühjahr vorzubereiten, sodass dann pünktlich zur nächsten Gartensaison alles zu sprießen beginnen kann. Denn die kalte Jahreszeit bringt für den Garten auch die eine oder andere Herausforderungen mit sich – von Frost über starke Winde bis hin zu Schnee und wenig Sonnenlicht. Damit der Garten gesund und gut durch den Winter kommt, bedarf es einer angepassten Pflege. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Maßnahmen sich für die Gartenpflege im Winter empfehlen, welche Pflanzen besonderen Schutz benötigen und wie Sie Ihren Außenbereich auch in den frostigen Monaten in Schuss halten und ihn genießen können.
Im Winter benötigt der Rasen vor allem Ruhe, damit er im Frühjahr wieder kräftig wachsen kann. Bevor der erste Frost kommt, sollten Sie den Rasen nochmals mähen, allerdings nicht zu kurz. Etwa 4-5 cm sind ideal. Ein Rasen, der mit heruntergefallenem Laub und Ästen bedeckt ist, begünstigt Pilzbefall und unterdrückt das Wachstum. Deshalb sollten Sie Blätter-Geäst regelmäßig entfernen. An einzelnen Stellen können Sie das Laub aber auch anhäufen und somit einen Unterschlupf bzw. ein Winterquartier für Igel und Insekten schaffen. Vor allem bei Frost sollten Sie außerdem vermeiden, den Rasen zu betreten, da das gefrorene Gras leicht brechen kann und dadurch kahle Stellen entstehen.
Für Bäume und Sträucher ist der Herbst und Winter der beste Zeitpunkt für Rückschnitte und Schutzmaßnahmen der Pflanzen im Garten. Obstbäume und frostempfindliche Sträucher können Sie im Herbst zurückschneiden, um sie in Form zu bringen und für eine reiche Ernte im Frühjahr vorzubereiten. Immergrüne Hecken und Sträucher sollten Sie jedoch nicht zurückschneiden, da sie bei starkem Rückschnitt frostempfindlich werden können. Pflanzen, die generell frostempfindlich sind, wie z.B. mediterrane Oliven- oder Zitronenbäume, sollten abgedeckt oder in ein geschütztes Winterquartier gebracht werden. Ein Jutesack oder eine Decke schützt die Wurzeln ebenfalls vor Frost.
Beete benötigen im Winter besondere Aufmerksamkeit, da hier viele Pflanzen frostempfindlich sind. Mit einer Schicht aus Mulch oder Laub schützen Sie den Boden und sorgen dafür, dass sich die Bodentemperatur reguliert. Der Boden bleibt mit der Mulchschicht länger warm und die Feuchtigkeit wird besser gehalten, was die Wurzeln schützt. Empfindliche Pflanzen sollten Sie generell abdecken. Vor allem Stauden und frostempfindliche Blumen können Sie mit Reisig oder Vlies schützen. Diese Maßnahmen bewahren die Pflanzen vor Frost und verhindern, dass sie austrocknen. Wenn Sie Gemüsebeete haben, können Sie auch im Herbst noch winterharte Gemüsesorten wie Feldsalat, Spinat oder Winterkohl pflanzen. Diese Gemüsearten kommen mit niedrigen Temperaturen gut zurecht.
Kübelpflanzen sind empfindlicher gegen Kälte, da ihre Wurzeln durch den begrenzten Platz im Kübel leichter gefrieren können. Daher sind hierfür einige spezielle Pflegemaßnahmen ratsam. So sollten Sie frostempfindliche Kübelpflanzen wie Geranien, Oleander oder Engelstrompeten in ein frostfreies, kühles Winterquartier bringen. Für winterharte Pflanzen im Kübel kann auch eine Schicht Luftpolsterfolie um den Topf und eine Unterlage aus Styropor oder Holz eine ausreichende Isolierung bieten. Eine Abdeckung des Bodens mit Tannenzweigen hilft außerdem gegen starken Frost.
Ein Gartenteich und andere Wasserstellen, wie beispielsweise Quellsteine und Brunnen, erfordern im Winter besondere Aufmerksamkeit, damit das Ökosystem intakt bleibt. Vor dem Winter sollten Sie deswegen Filter und Pumpen säubern und entfernen, damit sie bei Frost nicht beschädigt werden. Ein Eisfreihalter hilft obendrein, das Zufrieren des Teichs zu verhindern und sorgt dafür, dass das Wasser genügend Sauerstoff enthält. Dies ist besonders wichtig, wenn Fische im Teich überwintern. Wenn Blätter im Teich liegen bleiben und verrotten, kann das zu Sauerstoffmangel führen. Deswegen sollten Sie diese regelmäßig entfernen und dadurch die Bildung von Faulgasen verhindern.
Auch Gartengeräte und Möbel sollten im Winter richtig gelagert werden, damit sie vor Frost und Witterung geschützt sind und länger schön bleiben. Die Gartengeräte sollten Sie vor dem Einlagern gründlich reinigen und bei Bedarf ölen oder fetten, damit sie nicht rosten. Werkzeuge sollten Sie grundsätzlich trocken und frostsicher lagern. Gartenmöbel aus Holz oder Metall bringen Sie am besten in der Garage, im Keller oder in einem Schuppen unter. Wenn kein solcher Lagerplatz vorhanden ist, können Sie die Möbel auch mit speziellen Schutzhauben abdecken und auf der Terrasse stehen lassen. So sind Sie vor Witterungsverhältnissen geschützt.
Der Winter ist eine harte Jahreszeit für viele Wildtiere. Kleine Anpassungen im Garten können aber schon sehr helfen, ihnen den Winter zu erleichtern. Indem Sie einen Haufen aus Laub und Reisig aufhäufen, sorgen Sie für einen sicheren Rückzugsort für viele Tiere. Laubhaufen bieten Igeln und Insekten nämlich wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten. Auch aufgeschichtetes Reisig kann als Quartier für Tiere dienen. Wenn Sie Vögel unterstützen möchten, können Sie auch Futterstellen mit Vogelfutter und Wasser anbieten. Wichtig ist allerdings, dass Sie diese regelmäßig reinigen, um Krankheiten zu vermeiden. Auch sollten Sie darauf achten, dass das Wasser nicht gefriert.
Ein Frühbeet oder Gewächshaus eignet sich bestens dafür, auch im Winter Gemüse anzubauen oder empfindliche Pflanzen zu schützen. In den kalten Monaten sollten Sie aber eine Isolierung anbringen, da Doppelstegplatten oder spezielle Thermofolien dabei helfen, die Temperatur im Gewächshaus stabil zu halten. Auch im Winter ist außerdem eine gute Belüftung wichtig, um Schimmel und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Deswegen sollten Sie regelmäßig die Lüftungsschlitze kontrollieren. Winterfeste Gemüsesorten können im Frühbeet gepflanzt werden und dort wachsen. Achten Sie aber darauf, diese regelmäßig zu gießen, damit die Erde nicht austrocknet.
Der Winter ist die perfekte Zeit, um den Boden auf die kommende Saison vorzubereiten. Führen Sie dafür zunächst eine Bodenanalyse durch, mit der Sie herausfinden können, welche Nährstoffe fehlen. So wissen Sie genau, welche Düngemittel im Frühjahr notwendig sind, um Ihre Pflanzen gezielt beim Wachstum zu unterstützen. Ein wenig Kompost oder organisches Material kann ebenfalls schon im Winter auf die Beete gegeben werden. Durch Frost und Tauwetter werden die Nährstoffe in den Boden eingearbeitet und können dort wirken.
Nutzen Sie die ruhigere Gartenzeit für die Planung der kommenden Saison. Überlegen Sie, welche Pflanzen Sie anbauen möchten und ob Sie vielleicht neue Garten- und Gestaltungselemente integrieren möchten. Dafür können Sie einen Gartenplan erstellen, indem Sie eine Skizze Ihres Gartens zeichnen und planen, welche Beete und Flächen Sie neu anlegen oder umgestalten möchten. Auch können Sie jetzt schon Saatgut auswählen und bestellen. Viele Saatgutsorten sind nämlich im Winter noch vorrätig und haben längere Lieferzeiten. So sind Sie für die neue Saison bestens vorbereitet.
Die Gartenpflege im Winter erfordert etwas Aufmerksamkeit, ist allerdings der Schlüssel für eine blühende und gesunde Pflanzenwelt im Frühjahr. Durch Maßnahmen wie Rückschnitte, Winterschutz und Bodenpflege können Sie sicherstellen, dass Ihr Garten die kalte Jahreszeit gut übersteht. Von der Rasenpflege über den Schutz von Bäumen und Sträuchern bis hin zur Bodenbearbeitung – mit all diesen Pflegearbeiten leisten Sie einen wertvollen Beitrag für den nachhaltigen Erhalt Ihres Gartens, sodass Sie lange Zeit Freude daran haben werden.