Sie sind nur wenige Millimeter groß und haben verschiedene Farben und lieben Pflanzensäfte: die Blattläuse. In Deutschland sind es rund 800 verschiedene Blattlausarten, die sich mit Hingabe und Heißhunger auf Rosen, Chilipflanzen, Holunder und weiteren Pflanzen niederlassen und mit dem speziellen Saugrüssel den Saft heraussaugen. Zusammen mit den Schnecken gehören die Blattläuse zu den häufigsten Schädlingen in den Gärten und Beeten.
Die Blattläuse gibt es in Gelb, Schwarz, Grün, Rotbraun – mit und ohne Flügel. Sie sind nur wenige Millimeter groß, sind aber mit bloßem Auge an Triebspitzen und Knospen direkt sichtbar, da sie dicht an dicht sitzen. Auch unter den Blättern der Pflanzen tummeln sich gerne die Blattläuse. Sind sie nicht direkt sichtbar, lässt sich ein Blattlausbefall durch verfärbte, verkrüppelte und zusammengerollte Blätter oder dem Honigtau erkennen.
Der Honigtau ist sozusagen ein Abfallprodukt der Blattlaus: Die kleinen Krabbeltiere ziehen nur bestimmte Eiweißstoffe aus dem Pflanzensaft und scheiden den zuckerhaltigen Rest aus. Dieser Honigtau legt sich auf Stängeln und Blättern nieder und bietet Pilzen die perfekte Basis zur Ansiedlung.
Der Honigtau, den die Blattläuse absondern, greift Blätter, Triebe und Knospen an. Sie verfärben sich, rollen sich zusammen oder verkrüppeln. Auf dem älteren Honigtau siedeln sich sehr gerne die schwarzen Rußtaupilze an. Diese wirken wie eine Sonnenbrille und behindern die Fotosynthese der Pflanzen. Es sind also nicht nur die Blattläuse alleine, die Schaden anrichten, sondern auch die Folge, die die Tiere mit sich bringen.
Blattläuse im Garten schwächen nicht nur die Pflanze, sondern können auch Viren übertragen, die beispielsweise im Obstgarten für große Schäden sorgen können. Sind die Pflanzen oder Bäume von großen Massen Blattläusen befallen, können die betroffenen Pflanzenteile absterben. Beim Anstechen spucken die Blattläuse Giftstoffe in die Pflanze, was zu Deformationen der betroffenen Partien führt.
Wo Blattläuse sind, sind auch Ameisen. Ameisen lieben die süßlichen Ausscheidungen der Läuse und sozusagen als Dankeschön schützen die Ameisen die Blattlauskolonien gegen ihre natürlichen Fressfeinde.
Die beste und schnellste Art, Blattläuse zu bekämpfen, ist, sie zu zerquetschen. Sammeln Sie die Blattläuse von den Blättern und Stängeln mit den Fingern ab und zerdrücken Sie sie dabei. Diese Art der Blattlausbekämpfung ist allerdings nur im Anfangsstadium erfolgreich.
Eine weitere Methode, die Blattläuse zu bekämpfen, ist Wasser. Dafür richten Sie einen starken Wasserstrahl auf die betroffenen Stellen, so dass die Blattläuse abgespült werden. Allerdings kann auch passieren, dass durch den hohen Wasserdruck die Pflanzen Schaden erleiden.
Blattläuse mit Rapsöl zu bekämpfen, ist ebenfalls eine Variante – vor allem dann, wenn die Pflanzen schon stark befallen sind. Pflanzenschutzmittel, die mit Rapsöl angereichert sind, sind einfach anzuwenden und werden auf die betroffenen Stellen gesprüht – idealerweise am frühen Vormittag oder späten Nachmittag, wenn der Himmel etwas bewölkt ist.
Die Blattläuse erfolgreich zu bekämpfen, soll mit einem Sud als Tee, Jauche oder Brühe funktionieren. Dabei sollen die nachfolgenden Varianten sehr gut sein:
Eine weitere Variante, die Blattläuse zu bekämpfen, ist, dass Sie Nützlinge anlocken, die den Läusen den Kampf ansagen. Vor allem die Marienkäfer sind bei der Blattlausbekämpfung hervorragende Helfer. Schon die Larven der Marienkäfer können teilweise bis zu 3.000 Blattläusen verzehren. Die gepunkteten Insekten locken Sie durch das Anpflanzen von Klatschmohn, Ringelblumen, Löwenzahn oder Storchschnabel an.
Auch Ohrenkneifer sind echte Helden, wenn es um die Blattlausbekämpfung geht. Um diese Tiere anzulocken, können Sie ein Ohrenkneifer-Häuschen bauen. Dafür befüllen Sie einen Tontopf mit Holzwolle oder Stroh und hängen ihn über Kopf an einen Ast – am besten nah an die Stelle, die von den Blattläusen befallen ist.
Die Florfliegenlarven eignen sich ebenfalls als Nützlinge gegen die kleinen Läuse. Die Fliegen bringen zudem den Vorteil, dass sie neben Blattläusen auch Spinnmilben, Wollläuse und Thripse vertilgen.
Generell ist ein möglichst naturnah gestalteter Garten der beste Schutz gegen Blattläuse. Totholzecken und ein artenreiches Blühpflanzenangebot sorgen für eine stabile Population im Garten.
Natürlich ist es am besten, wenn die Blattlaus erst gar nicht in Ihren Garten kommt. Mit den folgenden Tipps können Sie vorbeugend gegen die Tierchen agieren:
Setzen Sie zum Winter hin pflanzenölhaltige Präparate als Vorbeugemaßnahme gegen die Blattläuse ein. Das Öl legt sich wie ein Film auf die überwinternden Blattlauseier und unterbricht dadurch die Sauerstoffzufuhr, wodurch diese Generation abstirbt.
Als weitere vorbeugende Maßnahme gilt Schachtelhalm-Extrakt. Die im Extrakt enthaltene Kieselsäure stärkt die Pflanzen, wodurch die Blattläuse schwerer an den Pflanzensaft gelangen. Sprühen Sie einmal wöchentlich die gefährdeten Pflanzen mit dem Extrakt ein.
Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Blattläusen ist das Wirtsspektrum auch breit gefächert. Blattläuse lieben vor allem:
Aber auch im Nutzgarten ist das gefräßige Tier häufig anzutreffen. Erdbeeren und Himbeeren, Kirsch- und Apfelbäume werden ebenfalls häufig von Blattläusen befallen. Erbsenpflanzen werden gerne von der Grünen Erbsenblattlaus heimgesucht, während die Mehlige Kohlblattlaus sich ihre Nahrung an Blumenkohl sucht. Vor allem grüne Pflanzen haben eine hohe Anziehungskraft auf die Krabbeltiere. Petersilie, Pfefferminze, Basilikum und Liebstöckel sind ebenfalls wahre Leckerbissen für die Blattläuse.