Sobald die Sonne im Frühling die ersten warmen Strahlen zur Erde schickt, lachen auch die Herzen vieler Hobbygärtner und Gartenbesitzer wieder und es zieht sie nach draußen. Mit dem Beginn des Frühlings startet auch die Saison im Nutzgarten und damit die Jahreszeit, in der Sie eine Vielzahl von Gemüsesorten anbauen und aussäen können, um diese bald darauf zu ernten. Frühlingsgemüse zeichnet sich nicht nur durch seine Frische und Vielfalt aus, sondern auch durch seinen hohen Gehalt an Nährstoffen und seinen köstlichen Geschmack. Das Besondere daran ist außerdem, dass es nicht lange dauert, bis Sie es nach der Aussaat ernten können.
Frühlingsgemüse kann schon sehr zeitig im Frühjahr angebaut werden und hat eine relativ kurze Entwicklungszeit. Es handelt sich dabei meistens um Arten und Sorten, die nicht frostempfindlich sind und gut mit Spätfrösten zurechtkommen. Typisches Frühlingsgemüse sind Kohlrabi, Radieschen, Spinat, Möhren, Pastinaken und Salat. Beim Kauf der Gemüsesamen sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass es sich um frühe (also widerstandsfähige) Sorten handelt, die auch frostige Tage unbeschadet überstehen. Sobald die richtig eisigen Zeiten vorbei sind und die Sonne an Kraft gewinnt, können Sie z.B. Steckzwiebeln, Wirsing und Meerrettich anbauen. Frostempfindliche Pflanzen können Sie im Frühjahr zunächst an einem warmen und möglichst sonnigen Ort vorziehen. Das kann zum Beispiel im Wintergarten, im Gewächshaus oder auch auf einer sonnigen Fensterbank sein. Besonders geeignet sind dafür Sorten wie Blumenkohl, Tomaten, Paprika, Sellerie und Auberginen. Die vorgezogenen Gemüsepflänzchen können Sie dann nach den Eisheiligen – also ca. ab Mitte Mai – ins Beet setzen. Dort gedeihen sie schnell und bescheren Ihnen bald eine frühe Ernte.
Ob und welches Gemüse im März, April oder Mai gepflanzt werden kann, hängt zu großen Teilen stark vom Wetter ab. Die Temperatur spielt eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung, ob Sie das Gemüse bereits anbauen oder ob Sie lieber noch auf bessere Bedingungen warten sollten. Achten Sie bei den Gemüsesorten außerdem darauf, sie gemäß den Anweisungen auf der Saatgut-Verpackung zu säen.
Das meiste Frühlingsgemüse wird in der Regel ausgesät. Aufgrund der zügigen Entwicklung können Sie diese Sorten auch sehr zeitnah ernten. So sind frischer Salat, Spinat und Radieschen die ersten Gemüsesorten, die bereit für die Ernte sind. Bei der Planung sollten Sie auch beachten, dass einige frühe Sorten wie Radieschen nach der Ernte Platz für neue Pflanzen machen, wohingegen Spinat beispielsweise immer wieder nachwächst, sofern das Pflanzenherz in der Mitte unverletzt bleibt.
Auch wenn frühe Gemüsesorten nicht so empfindlich gegenüber Nachtfrösten sind, spielen Witterung und Temperatur trotzdem eine wichtige Rolle. So macht es z.B. wenig Sinn, bei einer geschlossenen Schneedecke im März das erste Gemüse auszusäen. Empfindlichere frühe Gemüsesorten wie Mangold sollten Sie bei einer zeitigen Aussaat vor Frösten schützen oder im Frühbeet oder Gewächshaus ansäen. Sie können die Saat zum Beispiel mit einem Vlies abdecken. Alternativ ist es ratsam, dass Sie mit der Aussaat warten, bis die Eisheiligen Mitte Mai um sind. Erst dann können Sie wirklich sicher sein, dass es nicht mehr zu Frost kommt.
Bevor Sie mit der Aussaat des Frühlingsgemüses beginnen, ist es wichtig, dass Sie den Boden entsprechend vorbereiten und von Unkraut befreien. Lockern Sie die Erde mit einer Hacke oder einem Kultivator und fügen Sie bei Bedarf Kompost oder Dünger hinzu, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Hierfür eignet sich z.B. Universaldünger, den Sie in die oberste Bodenschicht einbringen. Auch eignen sich organische Dünger für eine kontinuierliche und lang anhaltende Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen.
Neben einem guten Boden und Dünger braucht Ihr Frühlingsgemüse auch regelmäßig und ausreichend Wasser, sofern es nicht genügend regnen sollte. Achten Sie darauf, die Gemüsesorten nach der Aussaat regelmäßig zu gießen, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten und halten Sie das Substrat feucht. Vermeiden Sie dabei aber Staunässe, denn diese vertragen die meisten Gemüsesorten gar nicht. Entfernen Sie Unkraut regelmäßig und achten Sie auf Schädlinge und Krankheiten, um Ihre Pflanzen gesund und stark zu halten. Auch wenn sich die Schädlingsproblematik bei Frühlingsgemüse in der Regel in Grenzen hält, da es den Schädlingen meistens noch zu kalt ist und deren Entwicklung noch nicht weit genug fortgeschritten ist, um den Pflanzen Schaden zuzufügen, sollten Sie die Pflanzen immer mal wieder kontrollieren.
Das Frühlingsgemüse können Sie in der Regel bereits wenige Wochen nach der Aussaat ernten, je nach Wachstumszyklus der jeweiligen Sorte. Typische Frühlingsgemüsesorten, wie Radieschen, Kohlrabi, Spinat und Salat wachsen sehr schnell, sodass Sie diese beispielsweise bereits nach 3-4 Wochen ernten können, während Möhren oder Erbsen etwas länger brauchen. Auch Wintergemüse, welches im vorigen Herbst ausgesät oder gepflanzt wurde, kann im Frühjahr noch geerntet werden. Hierzu zählen ebenfalls z.B. Winterkresse, Rüben und Topinambur. Sobald das Gemüse reif ist, sollten Sie es rechtzeitig ernten, um eine Überreife zu vermeiden. Dadurch erhalten Sie den besten Geschmack und eine optimale Versorgung mit den darin enthaltenen Nährstoffen.
Eine clevere Strategie für den Anbau von Frühlingsgemüse ist es, dieses kontinuierlich zu säen und zu ernten. Dadurch stellen Sie eine kontinuierliche Versorgung mit frischem Gemüse sicher und sind immer bestens versorgt. Dafür können Sie alle paar Wochen neue Samen säen, um eine fortlaufende Ernte über den gesamten Frühling und Sommer hinweg zu garantieren. Dies ermöglicht es Ihnen auch, immer wieder verschiedene Gemüsesorten auszuprobieren und Ihren Garten vielfältig und interessant zu gestalten.
Der Anbau Ihres eigenen Frühlingsgemüses ist eine sich lohnende und erfüllende Beschäftigung, die Ihnen nicht nur regelmäßig frische und gesunde Lebensmittel beschert, von denen Sie 100%ig wissen, woher diese kommen, sondern Sie auch mit Freude und Zufriedenheit erfüllen kann. So können Sie sich sicher sein, dass keine unerwünschten Pestizide oder Düngemittel verwendet wurden. Das eigene Gemüse zu säen, ihm beim Wachsen und Gedeihen zuzusehen und dieses dann im Anschluss selbst zu ernten und zu verarbeiten, kann eine erfüllende Tätigkeit sein, die Sie nicht mehr missen möchten, wenn Sie erst einmal damit begonnen haben. Der Anbau von Gemüse kann sogar als stressabbauende Aktivität dienen, die Ihnen dabei helfen kann, den Geist zu beruhigen und die Sorgen des Alltags zu vergessen. Für viele ist die Verbindung mit der Natur und das Arbeiten in der Erde sogar meditativ, da Sie ganz in Ihrem Element arbeiten können. Darüber hinaus tragen Sie beim Anbau Ihres eigenen Gemüses im Rahmen Ihrer Möglichkeiten dazu bei, den Transportaufwand für Lebensmittel zu reduzieren und helfen damit, den Kohlenstoffdioxidausstoß und Ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Ganz nebenbei sparen Sie auch noch Geld, da Sie einfach nur in den Garten gehen müssen, um Ihr Gemüse zu ernten und die nächste frische Mahlzeit zu zaubern. Sie müssen keine teuren oder weniger frischen Produkte aus dem Laden mehr bezahlen, die in der Regel auch noch einen langen Transportweg hinter sich haben. Der eigene Gemüseanbau kann also auch eine nachhaltige Möglichkeit sein, um Ihre Ausgaben für Lebensmittel zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.