Viele verbinden den eigenen Garten mit einer grünen Oase mit unterschiedlichen Blumen und Pflanzen, einem Ort, an dem alles blüht und eine große Rasenfläche zum Verweilen einlädt. Was die meisten dabei nicht sofort berücksichtigen: Ein solcher Garten benötigt auch dementsprechend sehr viel Pflege. Mähen, Düngen, Wässern: Rasenflächen erfordern viel Zeitaufwand. Sie müssen darauf achten, dass der Rasen während der Sommermonate nicht verbrennt oder sich Unkraut breit macht. Ansonsten kann er schnell ungepflegt aussehen. Ein Grund, warum sich manche inzwischen komplett gegen einen Rasen entscheiden. Wir geben Ihnen in unserem Ratgeber Tipps und Anregungen, wie Sie Ihren Garten auch ohne Rasen ansprechend gestalten können und zählen Ihnen einige Vorteile auf.
Für die meisten steht bei der Gartengestaltung der Wohlfühlfaktor an erster Stelle. Grünflächen, wie ein gepflegter Rasen oder bepflanzte Wiesen, die man vom Haus oder der Terrasse aus sehen kann, sorgen dafür, dass man gerne im Garten verweilen möchte, um dort zu entspannen und zu spielen. Wer allerdings einen schönen Rasen zu Hause haben möchte, der muss ihn auch regelmäßig pflegen. Dazu gehören auch lästige Dinge, wie Unkraut jäten. Darüber hinaus steht das Bewässern in den Frühlings- und Sommermonaten auf der Tagesordnung, da der Rasen sonst schnell vertrocknet und braun werden kann und nicht mehr schön aussieht. Wenn Sie keine Lust oder Zeit haben, diesen Aufwand zu betreiben, kann es für Sie Sinn machen, über einen Garten ohne Rasen nachzudenken und diesen auf andere Art und Weise zu gestalten. Hierfür gibt es zahlreiche Gestaltungsideen und Inspirationen.
Bis in die 50er und 60er Jahre hinein verfügten Grundstücke in Deutschland noch über große unbebaute Flächen, auf denen man große Rasenflächen anlegen konnte. Mittlerweile ist dieser Platz kaum noch vorhanden und oft lohnt sich das Anlegen einer Rasenfläche heutzutage einfach nicht mehr. Der Trend geht inzwischen zum kompakten Reihenhausgarten und die wenigen Quadratmeter, die zur Verfügung stehen, werden beispielsweise lieber für eine große Terrasse oder für einen Spielbereich für die Kinder genutzt. Auch in diesem Fall kann es Sinn machen, komplett auf den Rasen im Garten zu verzichten und die vorhandene Fläche anders zu gestalten.
Haben Sie zwar den vorhandenen Platz für einen Rasen, wollen aber wenig Arbeit mit Ihrem Garten haben und dennoch nicht auf Grünflächen verzichten, bieten sich hierfür verschiedene Möglichkeiten an. Nach Möglichkeit sollte ein Rasenersatz dicht wachsen und Unkraut unterdrücken, aber dabei auch nicht wuchern und sich im ganzen Garten breit machen. Schließlich wollen Sie nicht dauernd damit beschäftigt sein, irgendwelche Ausläufer zu bändigen. Das kann zum Beispiel bei Efeu passieren, welcher dann zusätzlich noch an Bäumen und Wänden hochklettert und auch vor den Rabatten nicht Halt macht. Außerdem darf ein Rasenersatz auch nicht zu hoch werden und womöglich den Blick auf andere Gartenbereiche versperren. Es gibt aber einige alternative Pflanzenarten, mit welchen Sie Ihren Garten pflegeleicht begrünen können und somit trotzdem für Natürlichkeit und viel Grün sorgen.
Bepflanzen Sie Ihren Garten zum Beispiel mit besonders pflegeleichten Bodendeckern. Ihr Vorteil liegt darin, dass Bodendecker im ausgewachsenen Zustand lediglich wenige Zentimeter hoch wachsen und nicht gemäht werden müssen. So gibt es einige Pflanzen, die großflächig wie Gras wachsen und teilweise sogar Blüten tragen, wie z.B. das immergrüne Sternenmoos, das im Sommer weiß blüht. Ähnlich zeigt sich das niedrige Dickmännchen, das dekorative grüne Matten am Boden bildet, die im Frühling mit weißen Blüten gesprenkelt sind. Daneben gibt es sogar trittfeste Bodendecker, wie den Sand-Thymian oder das immergrüne Fiederpolster, welche Sie sogar betreten können. Auch bodennah wachsende Sträucher sind eine tolle Alternative, wenn Sie einen Garten ohne Rasen grüner gestalten möchten. Höhere Hecken können außerdem zusätzlich als Sichtschutz dienen. Darüber hinaus bieten Hecken und Sträucher Lebensraum und Rückzugsorte für viele Vögel und Säugetiere.
Blumenwiesen und Kräuterrasen sorgen für kunterbunte Farbtupfer in Ihrem Garten und sind pflegeleicht. Dafür sind sie aber nicht wintergrün und sie können im Sommer auch nicht betreten werden. Geeignet sind sie vor allem für sonnige und sandige Standorte mit mageren Böden, also solche, die für Rasen generell zu mager sind. Dort ist der Rasen ohnehin immer nur durstig. Mit Wildwiesen können Sie Schmetterlinge und andere Nutzinsekten anlocken und diese als „Wildblumenwiese“ oder „Schmetterlingswiese“ im Gartencenter kaufen. Noch besser sind regionale Blumenwiesenmischungen, die von Städten und Kommunen oft auf öffentliche Grünflächen gesät werden, sich dort bewährt haben und die Sie ebenfalls im Fachhandel kaufen können.
In der modernen Gartengestaltung sind Gabionen nicht mehr wegzudenken. Es handelt sich dabei um mit Schottersteinen gefüllte Drahtkörbe, die vielseitig eingesetzt werden können. Die Körbe gibt es in praktischer Würfel- oder Quaderform, die sich zu Mauern und Treppen, unter anderem zur Hangbefestigung, stapeln lassen, um beispielsweise als Gartenbegrenzung, Sichtschutz oder Hochbeet zu dienen. Der Vorteil daran: Auch solche Gabionen lassen sich teilweise begrünen. Speziell geformte Gabionen können Sie auch einzeln zur Gartengestaltung einsetzen, z.B. als Hochbeet, zur Dekoration oder als Sitzgelegenheit.
Gerade bei einem kleinen Garten kann es Sinn machen, auf die Rasenfläche zu verzichten, um stattdessen Platz für eine gemütliche Sitzlandschaft mit Feuerstelle oder einen Grillplatz zu schaffen. So können Sie mit einer großen Terrasse einen optimalen Untergrund für Sitzmöbel bilden und diese mit einer Überdachung vor Wind und Wetter schützen. Wenn Sie in Ihrem Garten auf Rasen verzichten möchten, ist die Wahl der Terrassengestaltung umso wichtiger. Naturmaterialien wie Holz oder Stein erzeugen eine natürliche Atmosphäre, weswegen Sie diese bei der Gestaltung großzügig einsetzen dürfen. Statt Rasenflächen können Sie pflegeleichte Kiesbeete und Holzdecks verwenden oder einzelne Pflanzflächen generieren, die sich perfekt in das Gesamtbild einfügen und die Grundstruktur der Terrasse unterstreichen. Mit Stufen und Steinplatten zwischen den Pflanzflächen können Sie die Gartenfläche optisch in verschiedene Zonen gliedern. Diese Wirkung können Sie durch einen harmonischen Materialmix noch verstärken. Einzelne Blühpflanzen setzen zur Auflockerung farbige Akzente, wohingegen eine üppige und vielfältige Begrünung mit Blumen jedoch im Rahmen eines modernen Gartendesigns eher unruhig wirkt. Setzen Sie daher besser auf eine Gestaltung mit Gräsern und/oder Stauden in geringer Sortenvielfalt. Auch Kübelpflanzen oder Randbeete sind eine schöne Möglichkeit, Pflanzen in den Terrassengarten zu integrieren.
Besonderes Flair können Sie mit einem Zen-Garten im beliebten japanischen Stil verbreiten. Diese kommen ebenfalls völlig ohne Rasen aus, haben dafür aber verschiedene Sitzplätzen, die durch abwechslungsreiche Wege miteinander verbunden sind. In einem Garten im japanischen Stil bestimmen Steine, Moose, Bäume und Wasser das Gartenbild. Ein solcher „Steingarten“ ist traditionell bis ins letzte Detail geplant und so angelegt, dass er Ihnen aus unterschiedlichem Blickwinkel betrachtet vollkommen neue Aussichten bietet. Dabei ist die Gartenanlage dezentral und asymmetrisch. Der Schwerpunkt liegt darin, den Gartenweg ansprechend zu gestalten. Die Wege sind meist holprig belassen und uneben. Mehrere Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Betrachten des Gartens ohne Rasen ein.
Wenn Sie die Optik von Rasen grundsätzlich mögen, aber lediglich den Aufwand und die Pflege scheuen, könnte auch Kunstrasen eine Alternative für Sie sein. Dieser lässt sich einfach verlegen und problemlos an die individuell benötigten Maße in Ihrem Garten anpassen. Dabei wirkt er stets wie eine frische Wiese, da nichts vertrocknen kann.