Gartenvögel und Tiere füttern – Ganzjährig nötig oder nur saisonal?

Gartenvögel und Tiere füttern - Ganzjährig nötig oder nur saisonal?

Die Fütterung von Gartenvögeln und anderen Wildtieren ist ein spannendes und bereicherndes Thema für Naturfreunde und Gartenliebhaber, die das Wohl der gefiederten und felligen Lebewesen im Sinn haben und sich über ihre Anwesenheit freuen. Doch wann und wie sollten Sie Tiere im Garten füttern? Ist es wirklich notwendig, sie das ganze Jahr über zu versorgen oder reicht es aus, ihnen nur im Winter Futter anzubieten? In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie bei der Fütterung achten müssen, was Sie zu fressen anbieten können und wie Sie Ihren Garten zu einem tierfreundlichen Lebensraum machen, an dem Mensch und Tier sich das ganze Jahr über wohlfühlen.

Inhalt des Artikels

Ganzjährige Fütterung vs. saisonale Fütterung

Die Frage, ob Vögel und Tiere im Garten das ganze Jahr über gefüttert werden sollten, wird oft kontrovers diskutiert. Während einige Experten ausschließlich die Winterfütterung empfehlen, plädieren andere für eine ganzjährige Versorgung. Für beide Varianten gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile. Eine saisonale Fütterung, insbesondere im Winter, hilft Tieren, die kalte Jahreszeit zu überstehen, wenn natürliche Ressourcen knapp sind. Die ganzjährige Fütterung hingegen berücksichtigt, dass der Verlust von Lebensräumen und Nahrung durch Umweltveränderungen stetig zunimmt. Jungvögel profitieren im Frühling und Sommer von Zusatzfutter, während im Herbst Fettreserven für den Winter aufgebaut werden können.

Winterfütterung

Im Winter ist die Fütterung besonders wichtig, da Schnee und Frost die Nahrungssuche erheblich erschweren. Natürliche Futterquellen wie Samen, Beeren oder Insekten sind oft knapp, sodass Vögel und andere Tiere auf zusätzliche Nahrungsangebote angewiesen sind. Besonders energiereiches Futter wie Sonnenblumenkerne, Meisenknödel oder Fettfutter hilft den Tieren, ihre Energiereserven aufrechtzuerhalten. Achten Sie darauf, die Futterstellen regelmäßig zu reinigen, um Krankheiten vorzubeugen. Platzieren Sie die Futterplätze an geschützten Orten, die sicher vor Räubern wie Katzen sind. Mit einer gut organisierten Winterfütterung leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Überleben der Tiere in der kalten Jahreszeit.

Ganzjährige Fütterung

Die ganzjährige Fütterung von Vögeln wird von immer mehr Experten befürwortet, da natürliche Lebensräume und Futterquellen durch Urbanisierung und intensive Landwirtschaft zunehmend verloren gehen. Im Frühjahr und Sommer profitieren besonders Jungvögel von energiereichem Futter, das ihre Entwicklung unterstützt. Im Herbst hilft die Fütterung den Tieren, wichtige Fettreserven für den Winter aufzubauen. Wichtig ist dabei, auf eine abwechslungsreiche und artgerechte Futterauswahl zu achten. Ergänzend sollte der Garten mit natürlichen Futterquellen wie Beerensträuchern und Wildblumen ausgestattet werden. Eine verantwortungsvolle und hygienische Gestaltung der Futterstellen ist auch bei der ganzjährigen Versorgung unerlässlich, um Krankheiten durch Verunreinigungen wie Kot zu vermeiden.

Was Sie bei der Fütterung beachten müssen

Hinsichtlich der Fütterung der Vögel und Wildtiere gibt es mehrere Dinge zu beachten. Informieren Sie sich deswegen im Vorfeld ausreichend, um Fehler zu vermeiden. Vor allem die Futterauswahl ist ein wichtiger Punkt, denn nicht jedes Futter ist für alle Tiere geeignet. Achten Sie darauf, spezielles Futter für die jeweilige Tierart anzubieten. Vögeln, können Sie Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Fettkörner, ungesalzene Erdnüsse oder spezielle Meisenknödel anbieten. Igel mögen Katzen-Trockenfutter oder spezielles Igel-Futter. Eichhörnchen freuen sich ebenfalls über ungesalzene Nüsse, Mais sowie Trockenobst. Achten Sie bei der Fütterung auch auf die Hygiene am Futterplatz. Die regelmäßige Reinigung der Futterstellen ist entscheidend, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Verwenden Sie abnehmbare Futterspender, die leicht gereinigt werden können. Streufutter sollten Sie immer auf einem sauberen Untergrund anbieten, damit es nicht verschmutzt (z.B. durch Kot). Platzieren Sie die Futterstellen so, dass sie vor Regen und Schnee geschützt sind. Hängen Sie Futterhäuschen und Spender an Orten auf, die vor Katzen und anderen potenziellen Feinden sicher sind.

Natürliche Futterquellen im Garten schaffen

Um den Wildtieren in Ihrem Garten natürliche Nahrung zu bieten, können Sie Ihren Garten gezielt gestalten. Pflanzen Sie z.B. heimische Sträucher wie Holunder, Vogelbeere oder Kornelkirsche, die nahrhafte Beeren für Vögel liefern. Blumenwiesen mit Wildblumen sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Lassen Sie Laubhaufen, Totholz und ungenutzte Ecken im Garten bestehen, da sie Lebensraum und Nahrung für Kleintiere wie Igel oder Insekten bieten. Auch Stauden mit Samenständen wie Sonnenblumen oder Disteln können über den Winter Nahrung bieten. Durch diese einfachen Maßnahmen schaffen Sie eine nachhaltige Umgebung, die Wildtiere ganzjährig unterstützt.

Tipps für die Versorgung von Gartentieren

Vögel sind im Garten weit verbreitet. Hier bietet es sich immer an, sie zu versorgen. Neben Futter benötigen Vögel auch sauberes Wasser zum Trinken und Baden. Eine flache Schale oder ein kleiner Teich als Wasserstelle kann Abhilfe schaffen und den Tieren vor allem im Sommer Abkühlung schenken. Bieten Sie den Flattertieren außerdem Nistmöglichkeiten an und hängen Sie dafür Nistkästen auf, um den Vögeln sichere Brutplätze zu bieten. Auch Igel wählen den Garten gerne als ihr Zuhause. Schaffen Sie ihnen einen Unterschlupf, indem Sie einen Laubhaufen oder spezielle Igelhäuser anbieten, in denen die Igel Schutz und Zuflucht finden. Beachten Sie, dass Sie Igeln zum Essen bzw. Trinken auf keinen Fall Milch anbieten dürfen. Igel vertragen keine Milch, da sie zu Durchfall führen kann. Bieten Sie stattdessen Wasser an. Für Eichhörnchen können Sie darüber hinaus Futterkästen aufstellen. Die kleinen Kletterkünstler freuen sich über die speziellen Futterstellen, in denen sie Nüsse und andere Leckerbissen finden. Wenn Sie mögen, können Sie auch Bäume und Sträucher speziell für Gartentiere pflanzen. Heimische Gehölze wie Haselnuss oder Walnussbäume sind ideale Nahrungsquellen.

Mythen und Irrtümer rund um die Fütterung

Rund um die Fütterung von Vögeln und Wildtieren im Garten gibt es nach wie vor einige Mythen, die aber inzwischen mehrfach widerlegt worden sind. So ist der Mythos, dass die Tiere abhängig von Futterstellen werden, weit verbreitet, aber falsch. Wildtiere sind opportunistisch und nutzen die angebotenen Futterstellen zusätzlich zu ihren natürlichen Nahrungsquellen. Auch dass die Fütterung im Sommer den Tieren schadet, stimmt nicht, denn auch im Sommer kann es sinnvoll sein, Futter anzubieten, insbesondere wenn die natürlichen Futterquellen aufgrund von Dürre oder anderen Umweltfaktoren knapp sind. Ebenfalls ein Mythos ist die Behauptung, dass nur spezielle Futtermittel für die Fütterung geeignet sind, denn obwohl handelsübliches Futter am sinnvollsten ist, können auch natürliche Alternativen wie Obst oder unbehandelte Samen eine wertvolle Nahrungsquelle für die Tiere im Garten darstellen. Wichtig ist lediglich, dass die Nahrung frei von Schadstoffen und für die jeweilige Tierart geeignet ist.

Ganzjährige Hilfe mit Verantwortung für Tier und Natur

Ob ganzjährig oder nur saisonal – die Fütterung von Vögeln und anderen Tieren im Garten kann eine wichtige Unterstützung für die Tierwelt und die Natur darstellen. Allerdings erfordert sie auch eine sorgfältige Planung, um den Tieren wirklich zu helfen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Wichtig ist dabei, dass die Fütterung verantwortungsvoll und artgerecht erfolgt und bestimmte Dinge beachtet werden. Mit den richtigen Futterangeboten, den nötigen hygienischen Maßnahmen und natürlichen Futterquellen schaffen Sie einen Lebensraum in Ihrem Garten, in dem sich Vögel und Wildtiere wohlfühlen und gerne verweilen. Die ganzjährige Fütterung ist nicht nur während des Winters wichtig, sondern auch in Zeiten knapper natürlicher Ressourcen, wie im Frühjahr oder Sommer. Entscheidend ist, qualitativ hochwertiges Futter zu verwenden und auf die spezifischen Bedürfnisse der Tierarten einzugehen. Doch Fütterung allein reicht nicht aus. Ebenso wichtig ist es, den Garten als natürlichen Lebensraum zu gestalten. Mit heimischen Pflanzen, Unterschlupfmöglichkeiten und sauberen Wasserstellen können Sie viel bewirken. Vermeiden Sie den Einsatz von Chemikalien, da diese die Nahrungskette belasten und Wildtiere gefährden können. Ein nachhaltiger Ansatz schützt nicht nur die Tiere, sondern fördert auch die Biodiversität in Ihrem Garten. Beobachten Sie die Tiere und erfreuen Sie sich an Ihrer Nähe, um sich ein kleines Stück Natur direkt vor Ihrer Haustür zu schaffen.