Gärten in Hanglage versprechen oftmals traumhafte Aussichten und bringen ihren ganz eigenen Charme mit sich. Durch die spezielle Aufteilung der Flächen – ob Terrassen, Beete oder Rasenfläche – stellen sie ihre Besitzer aber auch vor so manche Herausforderungen. Damit die einzelnen Bereiche begehbar und nutzbar sein sollen, müssen horizontale Flächen geschaffen werden. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, den Garten in Hanglage sinnvoll zu nutzen, denn er bietet nicht nur eine interessante topografische Vielfalt, sondern auch die Möglichkeit, eine Vielzahl von Pflanzen zu kultivieren. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Anlage, Gestaltung und Pflege eines Hanggartens achten sollten und geben Ihnen Tipps, wie Sie das Beste aus ihm herausholen können.
Ein Hanggarten ist ein Garten oder ein Bereich im Garten, der an einem natürlichen Hang liegt oder künstlich in Schräglage aufgeschüttet wird. Viele denken dabei automatisch an anstrengende Gartenarbeit, da der Anstieg schließlich eine besondere Herausforderung im Hinblick auf die Nutzung und Bepflanzung darstellt. Dabei kann diese besondere Form mehr Abwechslung in viele Gärten bringen und bietet sich als idealer Standort für diverse Pflanzen an. Auch wenn das Anlegen des Hanggartens oftmals etwas aufwendiger ist, macht das Arbeiten am Hang und mit der Bepflanzung wiederum besonders viel Spaß. Darüber hinaus kann dies je nach Gestaltung wie bei einem Hochbeet sogar rückenschonender erfolgen.
Bereits bei der Planung Ihres Hanggartens sollten Sie beachten, dass die dortigen Gegebenheiten nicht mit einem herkömmlichen Garten vergleichbar sind. So ist neben der Steigung auch der oftmals sehr feste Untergrund zu bedenken, den Berge und Hänge mit sich bringen. Dies kann zu Herausforderungen führen. Das Anlegen eines Hanggartens ist in der Regel auch mit Gartenbauarbeit verbunden, was je nach Größe des Gartens recht kostspielig werden kann. Sobald der Garten in Hanglage aber erst einmal gestaltet ist, ist die regelmäßige Gartenpflege relativ einfach und Beete, Terrassen und Rasenflächen kommen durch ihre Lage besonders schön zur Geltung und werden zum Blickfang.
Bei der Planung Ihres Hanggartens sollten Sie zunächst damit beginnen, den Hang sorgfältig auf seine natürlichen Eigenschaften wie die Bodenbeschaffenheit, den Wasserabfluss und die Sonneneinstrahlung zu verstehen. Dies hilft Ihnen dabei, die richtigen Pflanzen auszuwählen und die Struktur des Hanggartens zu planen. Begonnen Sie dabei von groß nach klein und mit den für Sie wichtigsten Bereichen. Sie sollten prüfen, was unter den Gegebenheiten möglich ist und sich erst dann Gedanken über Ihre persönlichen Wünsche für den neuen Garten am Hang machen. Die Steigung spielt eine große Rolle. Bei sehr steilen Hängen ist es z.B. oft notwendig, Terrassen anzulegen, um Erosion zu verhindern und eine ebene Fläche für Pflanzenbeete zu schaffen. Denken Sie daran, dass die Terrassen so angelegt werden sollten, dass sie den natürlichen Konturen des Hangs folgen. Besonders harte Böden können Sie auflockern und deren Qualität verbessern, indem Sie Kompost, Mulch und andere organische Materialien hinzufügen. Auch berücksichtigen sollten Sie die Lage des Gartens, vor allem im Hinblick auf auszuwählende Pflanzen. Im Anschluss können Sie überlegen, wie Sie Ihre persönlichen Wünsche in die Tat umsetzen können. Soll der Hanggarten eine Terrasse oder andere Sitzgelegenheiten bekommen? Wünschen Sie sich einen Grillplatz, ein Gartenhaus oder vielleicht einen Spielplatz für Ihre Kinder? Auch die Wahl der Beete muss berücksichtigt werden. Möchten Sie Nutz- oder Zierpflanzen anlegen? Oder auch beides? Wenn es Wasser im Garten geben soll, müssen Sie überlegen, ob ein Teich oder auch ein Bachlauf Sinn machen. Letzteres bietet sich vor allem am Hang gut an.
Bei der Auswahl der Pflanzen müssen Sie zunächst den Standort berücksichtigen. Liegt der Hanggarten überwiegend in der Sonne oder eher im Schatten? Für besonders steile oder schwer erreichbare Beete in Ihrem Hanggarten empfehlen sich außerdem pflegeleichte und robuste Pflanzen, da Sie diese seltener versorgen müssen und sich so ein wenig Mühe sparen. Wählen Sie im Anschluss Pflanzen mit starken Wurzelsystemen, die dazu beitragen, die Bodenerosion zu reduzieren und den Hang stabiler zu machen. Bodendecker wie Efeu, Fetthenne und Lavendel sind gute Optionen für Hanggärten. Vermeiden Sie Pflanzen mit flachem Wurzelsystem, da diese den Hang eher weniger stabilisieren. Bäume und Sträucher mit tiefen Wurzeln wie Ahorn, Eiche und Rhododendron sind besser geeignet. Berücksichtigen Sie die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen und wählen Sie solche aus, die mit den natürlichen Wasserverhältnissen des Hangs kompatibel sind. Trockenheitstolerante Pflanzen wie Lavendel, Yucca und Sedum eignen sich gut für sonnige Hänge, während feuchtigkeitsliebende Arten wie Farne und Astilben für schattige Bereiche geeignet sind.
Beim Anlegen von Hanggärten können verschiedene Gestaltungselemente wie Treppen, Mauern und terrassenförmige Beete zum Einsatz kommen, welche Struktur schaffen und dem Garten ein ansprechendes Aussehen verleihen. Dabei sollten alle Bestandteile des Hanggartens miteinander harmonieren und das sowohl optisch als auch haptisch. Verwenden Sie beispielsweise bei Mauern dieselbe Art von Steinen wie bei den Stufen. Integrieren Sie Treppen und Wege in Ihren Hanggarten, um den Zugang zu den einzelnen Ebenen zu erleichtern und die Sicherheit zu gewährleisten. Treppenstufen erleichtern den Auf- und Abstieg am Hanggarten enorm. Sie sollten aber immer leicht abfallend sowie mit einem Quergefälle gebaut werden, damit Regenwasser abfließen kann. Naturstein, Holz und Schotter sind z.B. beliebte Materialien für Treppen und Wege.
Schaffen Sie weitere interessante Blickpunkte und unterschiedliche Perspektiven in Ihrem Hanggarten, indem Sie Pflanzen unterschiedlicher Form oder Höhe verwenden. Größere Bäume, Steinmauern und Skulpturen können als Blickfang dienen und dem Garten Tiefe verleihen.
Vor allem Stützmauern sind wichtig bei der Terrassierung, da sie der Sicherheit gegen Erdrutsche dienen und den Hanggarten optisch unterteilen. Sie können außerdem als Beetbegrenzung oder Sitzplatz dienen. Geschwungene Verläufe lassen den Garten natürlicher wirken, wodurch gemütliche, kleine Nischen entstehen können, in denen Sie zum Beispiel eine Bank oder eine Sitzgarnitur platzieren können.
Ihren Hanggarten zu terrassieren bedeutet, ihn terrassenförmig anzulegen. Dabei wird der Hang in zwei oder mehr Stufen unterteilt, die jeweils eine ebene Fläche haben. Diese Ebenen können Sie dann beispielsweise für Sitzflächen oder das Anlegen von erhöhten Beeten verwenden, welche Sie dann wie ein Hochbeet bepflanzen können. Dies macht nicht die Gartenarbeit rückenfreundlicher, sondern bietet auch optisch besondere Hingucker. Je steiler der Hanggarten ist, desto mehr Stufen sind sinnvoll. Haben Sie einen eher flachen Hanggarten, sind oft bereits zwei Ebenen mit einem Höhenunterschied von etwa 80 Zentimetern ausreichend. Solche Terrassierungen können Sie in Eigenarbeit mit Spaten und Schubkarren umsetzen. Steilere Hänge, die gefährlich zu begehen sind oder mehrere Stufen notwendig machen, sollten hingegen mit einem Bagger terrassiert werden. Hierfür sollten Sie je nach Anforderungen und Bedingungen eine Garten- und Landschaftsbaufirma kontaktieren, die auch gleichzeitig für sichere Stützmauern zuständig ist. Bei der Gestaltung des Hanggartens gilt, dass der Aufbau von unten nach oben erfolgt und der Bagger oder andere schwere Geräte dort entlang fahren sollten, wo später Wege oder Treppen entstehen. Dadurch verdichtet sich das Erdreich hier bereits. Dort, wo Pflanzen wachsen sollen, wird der Boden wieder aufgelockert und mit einer Humusschicht bedeckt.
Ein Hanggarten bietet Ihnen eine besondere Möglichkeit, Ihren Außenbereich zu gestalten und zu nutzen, erfordert allerdings vor allem zu Beginn auch mehr Arbeit als ebenerdige Gartenflächen. Durch die richtige Planung, Pflanzenauswahl und Gestaltung können Sie jedoch einen schönen und funktionalen Hanggarten schaffen, der Ihren persönlichen Wünschen entspricht.