Spielen Sie mit dem Gedanken, sich ein Hochbeet zu kaufen und dieses anzulegen? Prinzipiell eine sehr gute Idee, denn ein Hochbeet bringt viele Vorteile mit sich. Hochbeete eignen sich für sehr viele Plätze. Egal, ob im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon – mit einem Hochbeet sind Sie flexibel und können selbst mit wenig verfügbarem Platz Ihr eigenes Gemüse anbauen.
Hochbeete sind praktisch und werden immer beliebter. Dennoch müssen Sie beim Kauf eines Hochbeets ein paar Dinge beachten. Auch wenn die Vorteile in den meisten Fällen überwiegen, gibt es auch ein paar Nachteile, die ein Hochbeet mit sich bringen kann. Auch ist es ein Trugschluss, zu denken, dass alles ins Hochbeet hinein darf, was einem gefällt. Wir erklären Ihnen im Ratgeber, was Sie beim Kauf und Anlegen eines Hochbeets berücksichtigen sollten und was Sie nicht darin anbauen können.
Gartenarbeit kann Spaß machen, aber auch sehr anstrengend sein. Jeder, der schon einmal mehrere Stunden auf dem Boden kniend im Garten gearbeitet, Unkraut gejätet, Blumen gepflanzt oder Samen ausgesät hat, weiß, dass diese Tätigkeiten nach einer Weile Schmerzen im Rücken, in den Knien und auch den Schultern verursachen können. Ein großer Vorteil des Hochbeets ist aus diesem Grund offensichtlich: Aufgrund der angenehmen Höhe können Sie daran ganz bequem und aufrecht im Stehen arbeiten und bekommen auch nach längerer Tätigkeit im Garten keine Schmerzen oder Verspannungen.
Dies ist nicht nur für ältere Personen vorteilhaft, auch jüngere profitieren davon. Die schonende Arbeitshaltung ist aber nicht der einzige Vorteil. Viele gute Gründe sprechen für ein Hochbeet. Unter anderem auch der, dass Sie mit einem Hochbeet quasi überall mit dem Gärtnern anfangen können – Sie benötigen nur die Stellfläche für das Hochbeet. Das kann sowohl in Ihrem eigenen Garten als auch genauso gut auf dem Balkon in der Stadtwohnung sein. Und sogar körperlich eingeschränkte Menschen, die beispielsweise im Rollstuhl sitzen, können mit einem passenden Hochbeet der Gartenarbeit nachgehen und müssen nicht darauf verzichten.
Ein Hochbeet können Sie überall dort aufstellen, wo es der Platz hergibt. In der Regel hat man im Garten meistens die größte Fläche zur Verfügung und auch die Bodentiefe der Hochbeete überwiegt dort oft im Vergleich zu den Hochbeeten, die man auf dem Balkon oder auch im Haus findet. Aufgrund der Vielzahl an Varianten und den verschiedensten Größen von Hochbeeten kann aber mittlerweile wirklich jeder zum Hobbygärtner werden. So ist ein Hochbeet im Garten auch dann geeignet, wenn zum Beispiel die Beschaffenheit der Erde eher ungünstig für den Gemüseanbau ist. Dies kann bei sehr lehmhaltigem, steinigem oder sandigem Boden der Fall sein. Indem Sie an diesen Stellen ein Hochbeet aufstellen und es mit maßgeschneiderter Erde füllen, schaffen Sie optimale Bedingungen für den Gemüseanbau. Haben Sie mehrere Hochbeete, können Sie diese auch unterschiedlich gestalten und den Nährstoffgehalt der Böden, z.B. durch die Gabe von Kompost, variieren.
Egal, ob Sie gesundes Gemüse, Kräuter und Beeren oder besondere Blumen und Wildpflanzen anbauen wollen, ein Hochbeet ist nützlich und Sie können mit der richtigen Platzierung tolle Akzente im Garten oder auf dem Balkon setzen. Einer der größten Vorteile eines Hochbeets ist die Möglichkeit, auch dort zu gärtnern, wo es sich normalerweise kaum realisieren ließe. Vermutlich sind aus diesem Grund auch in Großstädten viele Hochbeete auf Balkonen oder Terrassen zu finden. Aber nicht nur auf dem Balkon macht ein Hochbeet Sinn. Im Garten spricht, wie oben bereits erwähnt, einiges dafür. Nicht nur die bequem zu erreichende Höhe, durch die das lästige Bücken entfällt, sind ein eindeutiger Vorteil für die Rückengesundheit. Das Hochbeet, das in der Regel aus mehreren Schichten besteht, die sich überwiegend aus organischem Material wie Ästen, Gartenabfällen, Kompost, Garten- und Blumenerde zusammensetzen, können Sie perfekt auf die Pflanzen abstimmen, die darin gedeihen sollen. Meistens ist diese Mischung um ein Vielfaches nährstoffreicher als so manche Gartenerde. Dies ist der Grund, warum die Ernte in vielen Hochbeeten auch oftmals deutlich ergiebiger ausfällt. Außerdem entwickelt sich durch den natürlichen Verrottungsprozess innerhalb des Hochbeets eine natürliche Wärme, welche das Pflanzenwachstum deutlich fördert.
Ein weiterer Vorteil des Hochbeets besteht darin, dass es von Nacktschnecken und anderen unliebsamen Gästen weitestgehend verschont bleibt. Und wenn Sie am Boden ein engmaschiges Drahtnetz auslegen, haben auch kleine Nagetiere, wie Wühlmäuse, keine Chance, Ihre Pflanzen anzuknabbern. Im Hochbeet machen sich aber nicht nur Gemüse und Kräuter gut – auch Blumen gedeihen darin prächtig. Zusätzlicher Pluspunkt: Sie können ein Hochbeet auch als Sichtschutz nutzen oder dahinter beispielsweise Komposthaufen oder Mülltonnen verstecken.
Durch die Verrottung der organischen Materialien im Inneren des Hochbeetes entsteht Wärme von unten, was das Gedeihen von Wärme liebenden Pflanzen begünstigt. Paprika, Zucchini oder Tomaten fühlen sich im Hochbeet sehr wohl und die entstehende Humuserde bietet den Pflanzen im Hochbeet durchweg beste Wachstumsbedingungen. In den ersten beiden Jahren enthält das frische Hochbeet die meisten Nährstoffe. Sie sollten gemäß der Fruchtfolge nur sogenannte Starkzehrer wie Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch, Gurken und Zucchini darin anbauen, um Nitratanreicherungen zu vermeiden. Schwachzehrer, wie Salat und Spinat, folgen erst im dritten Jahr.
Im Prinzip können Sie aber alle Pflanzen ins Hochbeet setzen. Angefangen von Zwiebeln über Möhren, Erbsen, Bohnen, Rettich, Radieschen bis Salat. Beachten Sie außerdem bestimmte Pflanzenkombinationen, um Schädlinge fernzuhalten und Krankheiten vorzubeugen. Wenn Sie in den Genuss von selbst angebautem Gemüse kommen möchten, achten Sie am besten schon beim Anbau darauf, dass Sie auf vollständig biologischen Pflanzenschutz setzen. Bei bestimmten Pflanzkombinationen werden zudem beispielsweise bestimmte Schädlinge abgeschreckt oder die Gefahr von Krankheiten reduziert. Eine sogenannte Mischkultur sorgt ebenfalls für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. So können Sie z.B. mit Kerbel Ameisen, Schnecken, Läuse und Mehltau vertreiben. Pflanzen Sie Spinat neben Kopfsalat, vertreiben Sie damit Erdflöhe. Kohlarten passen gut zu Sellerie und bieten mit dazwischen gepflanzten Tomaten eine gute Abwehr gegen den Kohlweißling. Petersilie neben Erdbeeren hilft gegen Schnecken und Basilikum neben Gurken und Zucchini zu pflanzen, bietet Schutz vor Mehltau. Dahingegen sollten Sie nie Salat neben Petersilie und auch Kohlarten nie nebeneinander pflanzen, da diese sich nicht untereinander vertragen.
Ein Hochbeet im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon ist praktisch und kann mit der richtigen Planung für hohe Erträge der angelegten Gemüsesorten, Kräuter und Pflanzen führen. Allerdings gibt es auch Nachteile, die es zu beachten gilt. Entscheiden Sie sich für den Kauf eines Hochbeets, müssen Sie dieses zunächst einmal aufstellen, zusammenbauen und füllen. Ein Hochbeet ist im Vergleich zum herkömmlichen Gemüseanbau auf dem Boden teurer, da Ihnen viel Materialaufwand entsteht, egal ob Sie sich für ein fertiges Hochbeet entscheiden oder dieses selbst bauen. Beachten müssen Sie nicht nur das Material und die Kosten des Hochbeets an sich, sondern auch das Füllmaterial. Um einen guten Ertrag zu erzielen, müssen Sie das Hochbeet mit diversen Schichten füllen, um den angelegten Pflanzen einen optimalen Lebensraum zu bieten. Hierbei ist Erde der größte Bestandteil beim Befüllen. Davon benötigen Sie reichlich. Haben Sie nicht sowieso bereits Erde in Ihrem Garten, müssen Sie diese kaufen. Die Oberfläche des Hochbeets senkt sich mit der Zeit nach und nach, sodass Sie immer wieder neue Erde nachfüllen müssen.
Auch ist der Wasserbedarf eines Hochbeetes, welches Sie fertig kaufen können, oft höher als der bei Beeten auf dem Boden. Insbesondere an heißen Tagen verdunstet das Gießwasser schnell und Sie müssen häufig nach wässern. Allerdings ist auch zu viel Wasser nicht gut für das Hochbeet, egal ob von außen als Regenwasser oder von innen als überschüssiges Gießwasser. Wenn Sie ein Hochbeet aus Holz haben, kann das Wasser diesem auf Dauer schaden. So sollten Sie ein Hochbeet aus Holz nach Möglichkeit vor dem ersten Einsatz mit einer Holzlasur behandeln und dadurch wetterfest machen, um einer Verrottung vorzubeugen. Das Material wird dadurch langlebiger und der Verschleiß und die damit verbundene Erneuerung können verzögert werden.
Bevor Sie mit dem Aufbau Ihres Hochbeets beginnen, sollten Sie zunächst einen geeigneten Standort in Ihrem Garten oder auf dem Balkon dafür suchen. Beachten Sie dabei nicht nur die Beschaffenheit des Bodens, sondern auch den Lichteinfall. Benötigen die Pflanzen, die Sie darin anbauen wollen, viel Sonne und Wärme oder sind sie eventuell empfindlich bei Wind und Regen? Durch die Größe und das Gewicht des Hochbeets lässt es sich nach dem Befüllen in der Regel nur noch sehr schwer umsiedeln und an einen anderen Platz stellen. Deswegen sollten Sie sich vorher bei der Wahl des Standortes sehr sicher sein.
Den Ertrag Ihres Hochbeets können Sie zum Beispiel erhöhen, indem Sie es im Frühjahr mithilfe eines durchsichtigen Glas- oder Kunststoffdeckels als Frühbeet nutzen. Gut eignen sich dafür Salat, Radieschen, Rucola, Rettich oder auch Spinat.
Bauen Sie Ihr Hochbeet auf der Terrasse oder dem Balkon auf, sollten Sie dafür sorgen, dass Gießwasser aus dem Beet abfließen kann. Hochbeete, die ohne Bodenkontakt im geschlossenen Behältnis auf der Terrasse aufgestellt werden, brauchen Abflusslöcher oder Ähnliches, um Staunässe zu vermeiden. Berücksichtigen Sie beim Aufbau auf dem Balkon außerdem die Statik, damit das Hochbeet nicht zu schwer wird.
Grundsätzlich sollten Sie sich merken, dass nichts in Ihrem Hochbeet zu suchen hat, was Ihren Pflanzen schaden kann, ihr Wachstum hemmt oder die Pflanzen und insbesondere ihre Wurzeln abtötet. Aus diesem Grund sollten Sie nach dem Aufbau Ihres Hochbeets bei der Befüllung auf einige Dinge achten. Verzichten Sie beim Schichten generell auf Blätter und Äste, die von giftigen und anfälligen Pflanzen oder schwer verrottenden Hölzern stammen. Legen Sie auf keinen Fall kranke Pflanzen oder Pflanzenreste, die von Schädlingen oder Krankheiten befallen sind, in das Hochbeet, da dies die Ausbreitung von Krankheiten fördern kann. Frische, tierische Exkremente, wie roher Tierdung, haben im Hochbeet nichts verloren, da sie Keime und Parasiten enthalten können. Bevor Sie diese verwenden, sollten sie gut kompostiert werden. Auch die Verwendung von chemischen Düngemitteln, Pestiziden oder Herbiziden sollten Sie vermeiden, da diese die Qualität des Bodens und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen können. Verwenden Sie stattdessen lieber organische Dünger und Schädlingsbekämpfungsmethoden. Alles, was das Wachstum der Wurzeln behindern oder beeinträchtigen kann, sollten Sie nicht für Ihr Hochbeet verwenden, wie zum Beispiel Metall- oder Kunststoffmaterialien im Inneren des Hochbeets. Sie regulieren die Wärme und können die Wurzeln damit schädigen. Jegliche Materialien, die Salz oder schädliche Rückstände enthalten, sind im Hochbeet tabu.
Es gibt Hochbeete in allen möglichen Varianten, aus Metall, Holz und Paletten gebaut oder aus mit Steinen gefüllten Gabionen. Ihrer Fantasie sind bei der Gestaltung Ihres Hochbeets grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Beachten Sie aber dennoch die unterschiedlichen Eigenschaften und Materialien der einzelnen Hochbeete. So kühlen beispielsweise Hochbeete aus Metall schneller aus, wohingegen ein Hochbeet aus Holz die Wärme besser speichern kann. Egal, wofür Sie sich aber letztendlich entscheiden, mit einem Hochbeet kommen Sie garantiert in den Genuss Ihres eigens angebauten Gemüses und Kräutern oder können sich an vielen besonderen Pflanzen erfreuen.