Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Kein Wunder, blühen sie doch wunderschön und in vielen verschiedenen Farben und Formen. Die meisten Orchideen sind in puncto Pflege recht unkompliziert. Sie kommen aus dem Regenwald und wachsen dort auf Bäumen, weshalb sie als Aufsitzerpflanzen bezeichnet werden. Was Sie beim Gießen, Düngen oder Schneiden beachten sollten, zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber auf.
Der ideale Standort für die Orchideen ist ein halbschattiges Fenster, das in Richtung Westen oder Osten liegt. Direkte Sonneneinstrahlung möchten die Aufsitzerpflanzen gar nicht – in ihrer natürlichen Umgebung schützen die Blätter der Bäume sie vor der direkten Sonneneinstrahlung. Da Orchideen in Südamerika und Asien wachsen, bevorzugen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit. In ihrer natürlichen Umgebung nimmt die Orchidee das Wasser durch die tropische schwüle Luft auf. Deshalb ist der ideale Standort für die Orchideen ein helles Badezimmer, da hier die Luftfeuchtigkeit recht hoch ist.
Steht die Orchidee an einem Standort mit geringer Luftfeuchtigkeit, sollten Sie die Luftwurzeln und die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühen. Befindet sich unter der Fensterbank, auf der die Orchidee steht, ein Heizkörper, ist das Besprühen umso wichtiger.
Die exotischen Schönheiten gedeihen am besten in spezieller Orchideenerde, denn diese ist sehr grobkörnig und luftdurchlässig. Diese Orchideenerde besteht meist aus kleinen Rinden- und Holzstückchen, Kokosfasern, Bast oder Torfmoos. Die grobe Struktur gibt den Orchideenwurzeln die Möglichkeit, sich daran festzuhalten und zudem den hohen Sauerstoffbedarf zu decken.
Auch beim Düngen sollten Sie auf einen speziellen Dünger für Orchideen zurückgreifen, da dieser alle, für die Pflanze wichtigen Nährstoffe in der entsprechenden Menge enthält. Der klassische Dünger für Blühpflanzen ist zu hoch dosiert und hat auch nicht die richtige Zusammensetzung.
Während der Wachstumszeit zwischen Frühling und Herbst sollte die Orchidee etwa alle zwei bis vier Wochen gedüngt werden. Im Winter hingegen können Sie nahezu komplett auf das Düngen der Pflanzen verzichten.
Werden Orchideen richtig gepflegt, blühen sie ausgiebig und üppig. Nach einer ganzen Weile trocknen die Blüten ein und fallen ab und es verbleibt ein grüner Stängel. Handelt es sich bei Ihrer Zimmerorchidee um eine mehrtriebige Pflanze, wie beispielsweise die Phalaenopsis, kann es sein, dass aus dem abgeblühten Stängel direkt wieder Blüten austreiben. Deshalb werden diese Orchideenarten als „Revolverblüher“ bezeichnet. Warten Sie nach dem Abfallen der Blüten einige Zeit und beobachten Sie, ob neue Blüten austreiben. Ist dies nicht der Fall, trennen Sie den Blütenstiel über dem dritten oder zweiten Auge ab. Mit Geduld und Glück treibt der Blütenstängel aus dem oberen Auge aus und beschert Ihnen wieder eine wunderbare Blütenpracht. Dieses Remontieren kann sich bis zu dreimal wiederholen, danach stirbt der Stiel meist ab.
Sehen Sie an Ihrer Orchidee einen braunen und trockenen Stiel, können Sie diesen entfernen. Allerdings sollten Sie ihn leicht von der Pflanze abtrennen können, ist dies nicht der Fall, warten Sie noch einige Tage. Der grüne Stängel bleibt stehen beziehungsweise, wenn der Haupttrieb keine Blüten mehr trägt, bis aufs dritte Auge gekürzt.
Die Blätter der Zimmerorchideen werden grundsätzlich nicht geschnitten. Im Laufe der Zeit kommt es immer wieder vor, dass ein Blatt gelb wird und eintrocknet. Dieses entfernen Sie einfach.
Topfen Sie eine Orchidee um, schneiden Sie die Wurzeln, bevor Sie die Pflanze in einen neuen Topf einpflanzen. Um einen besseren Überblick über das Wurzelwerk zu erhalten, entfernen Sie das Orchideensubstrat. Vertrocknete und faulige Wurzeln gilt es, als Erstes zu entfernen. Auch wenn die Orchidee unzählige Luftwurzeln hat, diese nicht abschneiden. Einzige Ausnahme: Ist die Orchidee stark verkümmert und blüht nicht mehr, dann kann das Abschneiden der Luftwurzeln wieder für Leben sorgen.
Der richtige Topf für die Orchidee ist ganz wichtig. Die Pflanzgefäße sind meist hoch und schlank und unterstreichen die Wuchsform der Orchidee. Allerdings werden die Orchideen nicht direkt in diese Übertöpfe eingepflanzt, sondern in ein durchsichtiges Plastikgefäß, welches das Wässern der Orchidee erleichtert. Bei den Übertöpfen für Orchideen sind oftmals Stufen in das Gefäß eingearbeitet, sodass die Wurzeln zum einen besseren Halt bekommen und zum anderen überschüssiges Wasser in den unteren Teil des Gefäßbodens laufen kann.
Einer der größten Feinde der Orchidee ist Staunässe. Die Orchideen bevorzugen es, wenn sie in den Morgenstunden bewässert werden. Dabei sollten Sie die Pflanze nicht mit der Gießkanne gießen, sondern in einem Tauchbad. Das heißt, Sie nehmen die Pflanze aus dem Topf und drücken die Wurzeln ins Wasser, und zwar so lange, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Lassen Sie die Pflanze gut abtropfen, bevor Sie sie wieder in den Übertopf einsetzen. Wichtig beim Bewässern ist, dass die Blätter selbst kein Wasser abbekommen.
Ein weiterer Fehler, den Sie mit der Pflanze machen können, ist sie falsch zu düngen oder zu viel zu düngen. Verwenden Sie speziellen Orchideendünger, um ein Überdüngen zu vermeiden. Dieses führt dazu, dass die Luftwurzeln verbrennen, da sich die Düngersalze im Substrat ansammeln und zu einer überhöhten Salzkonzentration führen.
Neben der richtigen Feuchte des Bodens, spielt auch die Luftfeuchtigkeit für die Orchidee eine wichtige Rolle. Eine zu trockene Raumluft mag die Pflanze auf Dauer nicht, denn in ihrer natürlichen Umgebung gedeiht sie in feuchtwarmem Klima – und das erwartet sie auch bei Ihnen.
In der kalten und dunklen Jahreszeit ist es wichtig, die Pflege der Orchidee anzupassen. Während manche Orchideenpflanzen kühlere Temperaturen von um die 10 Grad Celsius bevorzugen, gibt es andere, die es auch im Winter gerne warm haben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie wissen, welche Pflanzenart Sie zu Hause haben. Beschränken Sie das Gießen auf einmal wöchentlich, das reicht in der Regel in den Wintermonaten aus.
Frost vertragen die Orchideen grundsätzlich nicht, auch Zugluft durch das Lüften der Wohnung gefällt der Diva nicht. Im Winter dürfen Sie die Orchidee auch gerne an einen helleren Platz umziehen lassen. Wichtig ist auch die Luftfeuchtigkeit, die nicht unter 60 Prozent fallen sollte. Ist Ihnen dies nicht möglich, sollten Sie die Pflanze alle zwei Tage mit lauwarmem Wasser etwas besprühen. Blüht die Orchidee im Winter, sollten Sie sie etwa alle 4 bis 6 Wochen mit speziellem Orchideen-Flüssigdünger düngen. Blüht sie nicht, ist ein Düngen nicht notwendig.
Vermeiden Sie, dass die Pflanze direkt über der Heizung steht und stellen Sie die Orchidee vor März wieder an ein Ost- oder Westfenster, um die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.