Tulpen gehören zu den beliebtesten Frühlingsblumen und versprühen in jedem Garten eine lebendige Farbexplosion. Kaum eine andere Blume weckt so sehr Frühlingsgefühle wie die Tulpe, welche zur Familie der Liliengewächse gehört. Mit ihren leuchtenden Farben und eleganten Formen sind Tulpen nicht mehr wegzudenken in der Frühlingssaison und so erfreuen wir uns jedes Jahr aufs Neue an den fröhlichen Frühlingsblumen. Ursprünglich stammt sie aus den Steppen Südosteuropas und Asiens, inzwischen ist die Tulpe jedoch auch in unseren Breitengraden zu Hause und man findet sie in zahlreichen Gärten. Wir erklären Ihnen in unserem Ratgeber, welche verschiedenen Aspekte Sie bei der Gartengestaltung mit Tulpen beachten müssen, angefangen bei der Auswahl der Sorten bis hin zur Pflege und Kombination mit unterschiedlichen Tulpenarten.
Tulpen stellen zwar keine großen Ansprüche an Ihren Standort, gedeihen aber am besten an sonnigen Plätzen mit gut durchlässigem Boden. Viel Sonne fördert das Wachstum und die Blütenbildung und erleichtert außerdem die Abreife der Zwiebeln im Sommer, sodass sie im nächsten Jahr wieder üppig aufblühen können. Wählen Sie nach Möglichkeit einen Standort in Ihrem Garten, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält. Vermeiden Sie Standorte mit staunassen Böden, da dies zu Fäulnis bei den Blumen führen kann. Wenn Ihr Boden schwer oder lehmig ist, verbessern Sie die Durchlässigkeit durch Zugabe von organischem Material wie Kompost oder Torf. Sollten die Böden in Ihrem Garten nicht ausreichend durchlässig sein, können Sie auch einfach etwas Sand beim Tulpenpflanzen untermischen. Das lockert den Boden und verhindert Staunässe. Die Gefahr, dass die Tulpenzwiebeln faulen, wird dadurch deutlich verringert. Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7 ist ideal für Tulpen.
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Tulpenzwiebeln ist im Herbst, etwa sechs Wochen vor dem ersten Frost. Dadurch geben Sie den Zwiebeln genügend Zeit, um anzuwachsen und Wurzeln zu bilden, bevor der Winter einsetzt. Sollten Sie es versäumt haben, Ihre Tulpenzwiebeln im Herbst zu stecken, ist das aber auch nicht so schlimm. Sie können auch im Frühjahr ab Mitte Mai Ihre Tulpen einpflanzen. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Zwiebeln schon vorgekeimt sind. Sie können entweder bereits gekeimte Tulpenzwiebeln kaufen oder sie selbst vorkeimen. Setzen Sie die Tulpenzwiebeln immer dreimal so tief ins Beet, wie sie entlang der Sprossachse gemessen hoch sind. Das gilt allerdings nur, wenn Sie die Tulpen im Herbst pflanzen. Bei vorgezogenen Tulpenzwiebeln, die im Frühjahr gesetzt werden, sollten Sie beachten, dass die oberen ein bis zwei Zentimeter der Tulpenzwiebel aus der Erde ragen.
Grundsätzlich stellt die Tulpe keine hohen Ansprüche an ihren Standort und belohnt jeden Gartenbesitzer mit ihrer bunten Farbenpracht. Wenn Sie allerdings eine besonders lange und kräftige Blüte haben wollen, sollten Sie jedoch bereits beim Pflanzen einige Dinge beachten. Beim Anpflanzen von Tulpen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder pflanzen Sie Ihre Tulpen im Herbst oder im Frühjahr. Für die meisten Tulpenzwiebeln ist es allerdings besser, wenn Sie diese im Herbst zwischen Anfang September und Mitte November ins Beet setzen. Damit die Blumenzwiebeln auch einen idealen Start bekommen, ist es wichtig, dass die Temperaturen schon dauerhaft unter 10 °C liegen, wobei in den nächsten Wochen noch kein Nachtfrost erwartet werden sollte. Später machen Winterfröste den Tulpen nichts mehr aus. Der Frost tötet Keime und Schädlinge im Boden ab, wodurch die Tulpenzwiebeln vor dem Verfaulen geschützt sind. Bei der idealen Pflanzzeit für Tulpenzwiebeln spielt außerdem die Bodenfeuchte eine bedeutende Rolle. Daher sollten Sie am besten einen Tag wählen, an dem der Boden weder zu trocken noch zu feucht ist.
Bevor Sie mit der Gartengestaltung mit Tulpen beginnen, ist es wichtig, die verschiedenen Arten und Sorten zu kennen. Es gibt eine Vielzahl von Tulpenarten, darunter einfache Frühblüher, gefüllte späte Sorten, Darwin-Hybriden, Lilienblütige Tulpen und vieles mehr. Entscheiden Sie sich für Sorten, die zum Klima, der Umgebung und dem Bodentyp passen und die optisch Ihrem Geschmack entsprechen. Dabei ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Tulpenzwiebeln deren Umfang, da größere Zwiebeln kräftigere Pflanzen mit größeren Blüten hervorbringen. Achten Sie auch darauf, dass die Zwiebel fest und unverletzt ist. Wenn Sie neue Tulpensorten pflanzen möchten, sollten Sie mit der Auswahl nicht zu lange warten, da diese oft schon im September ausverkauft sind. Im Dezember können Sie dagegen öfters Schnäppchen machen, da dann die Reste oft weit unter dem ursprünglichen Verkaufspreis angeboten werden. Hier können Sie zugreifen, auch wenn einige Zwiebeln schon austreiben. Wenn Sie diese noch vor Weihnachten in die Erde setzen, wachsen sie immer noch problemlos an.
Die Lebensdauer von Tulpen variiert je nach Sorte sehr stark. Während durch Zucht stark veränderte Sorten wie die Papageien-Tulpen und die gefransten Tulpen nur bei optimalen Standort- und Witterungsbedingungen im nächsten Jahr wiederkommen, sind ursprüngliche Zuchtformen dauerhafter. Wildtulpen bilden an warmen Standorten auf durchlässigen Böden mit den Jahren sogar immer größere Bestände.
Auch wenn man in den Gärten oftmals hier und da zwischen austreibenden Stauden einzelne gelbe und rote Tulpenblüten hervorschauen sieht, macht dies aus gestalterischer Sicht wenig Sinn. Damit die Frühlingsblüher ihre optimale Farbwirkung entfalten können, sollten Sie niemals einzelne Tulpen pflanzen, sondern sie immer in kleinen Gruppen aus mindestens zehn Exemplaren arrangieren. Auch wilde Farbmischungen, die man immer wieder in den Gärten sieht, sind nicht optimal. Viel harmonischer wirken zweifarbige Kompositionen oder Pflanzungen in einer Farbe aus drei bis vier Tulpensorten. Tulpen sind in einer Vielzahl von Farben erhältlich, von leuchtendem Rot über zartes Rosa bis hin zu lebendigem Gelb und sanftem Weiß. Experimentieren Sie mit verschiedenen Farbkombinationen und Formen, um interessante Kontraste und harmonische Arrangements zu schaffen. Kombinieren Sie beispielsweise einfache Frühblüher mit gefüllten späten Sorten oder setzen Sie Lilienblütige Tulpen als Akzent in einem Bett von Darwin-Hybriden ein.
Auch wenn Tulpen relativ pflegeleicht sind, können sie anfällig für Schädlinge wie Blattläuse, Thripse und Narzissenfliegen sein. Überprüfen Sie Ihre Tulpen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall und ergreifen Sie bei Bedarf geeignete Maßnahmen, am besten mit natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Darüber hinaus können Tulpen von verschiedensten Fäulniserregern befallen werden. Sie zerstören meist die Zwiebel oder den Stängel. Bei optimalen Boden- und Standortbedingungen treten sie jedoch eher selten auf. Achten Sie auch auf Anzeichen von Krankheiten wie Grauschimmel oder Fusariumwelke und behandeln Sie betroffene Pflanzen frühzeitig, um eine Ausbreitung zu verhindern. Der größte Feind der Tulpen ist jedoch die Wühlmaus, da Tulpenzwiebeln auf ihrem Speiseplan ganz oben stehen. Indem Sie die Pflanzen im Boden mit engmaschigen Drahtkörben schützen, lassen sich Schäden leicht verhindern. Auch Schnecken fressen die Tulpenblätter an, sofern sie in der Umgebung keine bessere Nahrung finden.
Wie alle Zwiebelblumen müssen auch Tulpen mit einer relativ kurzen Vegetationszeit auskommen, da sie sich bereits im Sommer wieder in ihre Zwiebeln zurückziehen. Wollen Sie die Chancen auf einen erneuten Austrieb im nächsten Jahr erhöhen, sollten Sie die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen, sobald ihre Blätter sich entfalten. Verwenden Sie möglichst einen mineralischen Volldünger wie zum Beispiel Blaukorn, da dieser von den Wurzeln sofort aufgenommen werden kann. Sobald die Blüten zu welken beginnen, sollten Sie diese abschneiden. Durch das Schneiden verblühter Tulpen verhindern Sie die Samenbildung und sorgen dafür, dass die Tulpen mehr Reservestoffe in ihre Zwiebeln einlagern können.